SPD-Chef Martin Schulz zeigt sich offen für die Einführung islamischer Feiertage. Der Vorschlag müsse seriös diskutiert werden.
Der Vorschlag von CDU-Innenminister Thomas de Maizière, in Gegenden mit vielen Muslimen auch muslimische Feiertage einzuführen, stößt bei den Sozialdemokraten auf offene Ohren. „Man muss über den Vorschlag nachdenken“, sagte SPD-Chef Martin Schulz am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. „Ich hab vor allen Dingen zur Kenntnis genommen, in welcher Art und Weise sofort gegen den Herrn de Maizière aus seinen eigenen Reihen losgekoffert wird.“ Man müsse in Deutschland in der Lage sein, einen Vorschlag zu unterbreiten und diesen dann in Ruhe und seriös zu diskutieren.
Der Vorschlag des Innenministers habe ihn überrascht, sagte Schulz am Rande einer Wahlkampfveranstaltung in Hildesheim. „Herr de Maizière ist ja sonst in dieser Hinsicht nicht der Fantasievollste.“
De Maizière hatte sich bei einer Wahlkampfveranstaltung in Wolfenbüttel offen gezeigt, in bestimmten Regionen Deutschlands muslimische Feiertage einzuführen. Allerheiligen sei auch nur dort Feiertag, wo viele Katholiken lebten, erklärte er. „Wo es viele Moslems gibt, warum kann man nicht auch mal über einen muslimischen Feiertag nachdenken.“ Er war dafür aus den Reihen der Union heftig kritisiert worden. (dpa/iQ)