Laut Innenminister De Maizière sollten muslimische Feiertage in manchen Gegenden Deutschlands offiziell eingeführt werden. Einer Umfrage zufolge lehnt die große Mehrheit der Deutschen diesen Vorschlag ab.
Die Deutschen lehnen die Einführung islamischer Feiertage mit großer Mehrheit ab. Sieben von zehn Befragten (70,1 Prozent) sprächen sich dagegen aus, so eine INSA-Umfrage für die „Bild“-Zeitung (Dienstag). Nur jeder 13. Bundesbürger (7,8 Prozent) befürwortet demnach eine Einführung gesetzlicher islamischer Feiertage in Deutschland.
Unter den Grünen-Wählern votierte ein Fünftel (19,6 Prozent) für solche Feiertage. In allen anderen Parteien sei der Zuspruch deutlich geringer, am geringsten bei Wählern der AfD (3,7 Prozent) und der FDP (4,2 Prozent).
INSA-Chef Hermann Binkert erklärte laut „Bild“: „Für die ganz große Mehrheit der Deutschen gehört der Islam nicht zu Deutschland.“ Die politisch Verantwortlichen sollten die Meinung der Bevölkerung in diesen Fragen „wirklich ernst nehmen“. Bundesinnenminister Thomas de Maiziere (CDU) hatte zuletzt erklärt, man könne über die Einführung islamischer Feiertage reden. Dafür wurde er auch aus der eigenen Partei massiv kritisiert.
Der Innenexperte der Unionsfraktion, Stephan Mayer (CSU), äußerte sich kritisch: „Deutschland ist über Jahrhunderte durch die christliche Tradition geprägt und bestimmt worden“, so Mayer. Daran habe sich bis heute nichts geändert. „Im Übrigen gilt: Dass der Islam zu Deutschland gehört, lässt sich historisch durch nichts belegen und ist auch heute nirgendwo zu erkennen.“
Der Vorsitzende des Islamrates, Burhan Kesici begrüßt den Vorstoß de Mazieres. „Die Einführung islamischer Feiertage wäre ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, umso trauriger ist es, dass der Innenminister Kritik aus den eigenen Reihen bekommt“. Dass gewisse Politiker aus der CDU sich vehement gegen den Vorstoß De Mazieres stellen, zeige den Rechtsruck, der in den „Parteien der Mitte“ zu erkennen ist. (KNA, iQ)