Vizepräsidenten für den Bundestag

AfD-Kandidat scheitert bei drei Wahlgängen

Bei der Wahl zum Vizepräsidenten für den Bundestag scheiterte der AfD-Kandidat bei drei Wahlgängen. Die anderen Kandidaten wurden im ersten Wahlgang gewählt.

25
10
2017
gedenkminute
Bundestag © Deutscher Bundestag, bearbeitet IslamiQ

Der neue Bundestag hat fünf Vizepräsidenten im ersten Wahlgang bestimmt. Der sechste Kandidat für das Vizepräsidentenamt der AfD, Albrecht Glaser, scheiterte in drei Wahlgängen.

Für die Union wurde der ehemalige Bundesinnenminister und CSU-Abgeordnete Hans-Peter Friedrich gewählt. Er erhielt 507 Ja-Stimmen der insgesamt 703 im ersten Wahlgang abgegeben Stimmen. Für die SPD wurde Thomas Oppermann mit 396 Ja-Stimmen zum Vizepräsidenten gewählt. Für die Grünen und die Linke wurden die im Amt erfahrenen Claudia Roth (498 Ja-Stimmen) und Petra Pau (456 Ja-Stimmen) gewählt. Die wieder eingezogene FDP stellt Wolfgang Kubicki als Bundestagsvizepräsident. Er erhielt 489 Ja-Stimmen.

Der von der AfD vorgeschlagene Kandidat Glaser erhielt in drei Wahlgängen zwischen 114 und 123 Ja-Stimmen und stets mehr als 545 Nein-Stimmen. Damit wurde er nicht gewählt. Ob und wenn wann es einen vierten Wahlgang geben könnte, entscheidet nun der Ältestenrat. Denkbar wäre auch ein neuer Kandidat der AfD.

Glaser war wegen negativer Äußerungen zum Islam in die Kritik geraten. Er hatte erklärt, dass die Religionsfreiheit nicht für Muslime gelte, da der Islam eine politische Ideologie und keine Religion sei.

Vor den Vizepräsidenten war der CDU-Politiker Wolfgang Schäuble mit 71 Prozent der Stimmen zum Präsident des neuen Bundestags gewählt worden. (KNA/iQ)

Leserkommentare

Mads sagt:
Albrecht Glaser wird dafür abgestraft, dass er etwas richtiges gesagt hat. Soweit ist es mit der Demokratie, dass islamistische Interessenverbände soweit in unser Parlament hineinregieren, dass gute demokratische Gepflogenheiten im Kniefall vor dem Islam ausgehebelt werden. Armes Deutschland, arme freie Welt!
25.10.17
14:19
Johannes Disch sagt:
@Mads Das ist prima, dass dieser Kandidat durchfiel. Glasers Ausführungen über den Islam waren nicht islamkritisch, sondern islamfeindlich. Er stellte das Grundrecht auf Religionsfreiheit für Muslime und ihre Religion; den Islam; infrage. Und der Auftritt von Alice Weidel abends bei Claus Kleber im "heute journal" war ein Musterbeispiel an Propanda und Desinformation bzw. bewusster Falschinformation oder schlichter Unkenntnis. Alice Weidel: "Der Islam fußt auf der Scharia." Nein, Frau Weidel, der Islam fußt auf den "5 Säulen" (Glaubensbekenntnis, Hadsch nach Mekka, 5 Gebete, das Almosen, der Ramadan). Diese "5 Säulen" sind grundgesetzkonform. Die Scharia ist postkoranisch und kein Teil der koranischen Offenbarung und somit auch kein essentieller unverzichtbarer Bestandteil des Islam.
25.10.17
18:54
Johannes Disch sagt:
@Mads Albrecht Glaser ist zu Recht durchgefallen. Seine Äußerungen waren nicht islamkritisch, sondern islamfeindlich. Er wollte Muslimen und ihrer Religion; dem Islam; das Grundrecht auf Religionsfreiheit absprechen. Ein Paradebeispiel für Desinformation und Propaganda lieferte gestern Abend im "heute journal" auch die AfD-Alice (Weidel) -- "Der Islam fußt auf der Scharia." (Alice Weidel) Nein, Frau Weidel. Der Islam fußt auf den "5 Säulen."
25.10.17
20:04
Johannes Disch sagt:
@Mads Dass Glaser durchgefallen ist, das ist nur recht und billig. Glasers Äußerungen waren nicht islamkritisch, sondern islamfeindlich. Er wollte Muslimen und ihrer Religion, dem Islam, das Grundrecht auf Religionsfreiheit absprechen. Und wie man Propaganda macht, das hat die AfD-Alice (Weidel) abends bei Claus Kleber im "heute Journal" vorgemacht. -- "Der Islam fußt auf der Scharia." (Alice Weidel) Nö, Frau Weidel. Der Islam fußt auf den "5 Säulen."
26.10.17
7:56
Manuel sagt:
@Johannes Disch: Das der Islam aber in vielen islamischen Ländern nicht nur eine Religion, sondern auch eine Staatsideologie ist, wollen Sie aber nicht abstreiten oder?
26.10.17
14:30
Ute Fabel sagt:
Die AfD profitiert von der mangelnden, aber gebotenen Konfliktbereitschaft der etablierten Parteien gegenüber dem Islam. Der Islam ist keine heilige Kuh. Die etablierten Parteien sollten mir ihrem unangebrachten Empörungsgehabe endlich aufhören, was der AfD - leider - nur Wähler zutreibt. Was Herr Glaser über den Islam gesagt hat, ist genau dasselbe, was Politiker anderer Parteien ständig über die Scientology-Kirche sagen. Diese Religionsgemeinschaft genießt in den USA Steuervorteile, in Deutschland sehen die meisten in ihr eher ein kriminelles Unternehmen als eine Religion. Was ist an dieser Sichtweise so skandalös? Das fällt doch eindeutig unter Meinungsfreiheit! Im Namen von Scientology werden immerhin keine Kriege geführt und Terroranschläge verübt. Im Übrigen könnten man auch aus guten Grund behaupten, dass das Christentum ab dem 4. Jahrhundert - zunächst von Constantin hofiert, dann von Theodosius allen aufgezwungen - vor allem ein politisches Instrument und kein spirituelles Angebot war.
27.10.17
12:25
Johannes Disch sagt:
@Manuel Es geht doch nicht um die Verhältnisse in islamischen Ländern. Es geht um die Dinge bei uns. Und da ist Religionsfreiheit nun mal ein Grundrecht. Und ein Kandidat wie Albrecht Glaser, der das in Frage stellt, ist für das Amt des Bundestagsvizepräsidenten nun mal nicht geeignet.
27.10.17
12:33
Johannes Disch sagt:
@ZMD für Glaser. Der ZMD-Vorsitzende Aiman Mazyek hat sich heute dafür ausgesprochen, Glaser als einen der Bundestagsvizepräsidenten zu wählen. Dann würde deutlich man hätte einen Islamhasser und Rassisten als Bundestagsvize. Traurig für Deutschland, aber die Realität des Jahres 2017, so Mazyek. Zudem würde man der AfD damit die Opferrolle nehmen. Da hat der Aiman Mazyek gar nicht mal so Unrecht.
27.10.17
14:12
grege sagt:
@ Herr Disch Aus Sicht von Herrn Mazyek ist jeder Islamkritiker ein Islamhasser, Rassist usw.. Außerdem sollte er sich um den Extremismus in der muslimischen Community kümmern und als ersten Schritt Moscheegemeinden mit radikaler Gesinnung aus seinem Verband ausschliessen. Mutter Theresa hat durchaus Grund mich als Kapitalisten zu bezeichnen, ein Hedgefondmanager dagegen ganz und gar nicht. Ebenso sollte Herr Mazyek erst Tabula rasa machen vor seiner eigenen Haustüre, bevor er andere als Extremisten bezeichnet.
01.11.17
20:01