Bei der Wahl zum Vizepräsidenten für den Bundestag scheiterte der AfD-Kandidat bei drei Wahlgängen. Die anderen Kandidaten wurden im ersten Wahlgang gewählt.
Der neue Bundestag hat fünf Vizepräsidenten im ersten Wahlgang bestimmt. Der sechste Kandidat für das Vizepräsidentenamt der AfD, Albrecht Glaser, scheiterte in drei Wahlgängen.
Für die Union wurde der ehemalige Bundesinnenminister und CSU-Abgeordnete Hans-Peter Friedrich gewählt. Er erhielt 507 Ja-Stimmen der insgesamt 703 im ersten Wahlgang abgegeben Stimmen. Für die SPD wurde Thomas Oppermann mit 396 Ja-Stimmen zum Vizepräsidenten gewählt. Für die Grünen und die Linke wurden die im Amt erfahrenen Claudia Roth (498 Ja-Stimmen) und Petra Pau (456 Ja-Stimmen) gewählt. Die wieder eingezogene FDP stellt Wolfgang Kubicki als Bundestagsvizepräsident. Er erhielt 489 Ja-Stimmen.
Der von der AfD vorgeschlagene Kandidat Glaser erhielt in drei Wahlgängen zwischen 114 und 123 Ja-Stimmen und stets mehr als 545 Nein-Stimmen. Damit wurde er nicht gewählt. Ob und wenn wann es einen vierten Wahlgang geben könnte, entscheidet nun der Ältestenrat. Denkbar wäre auch ein neuer Kandidat der AfD.
Glaser war wegen negativer Äußerungen zum Islam in die Kritik geraten. Er hatte erklärt, dass die Religionsfreiheit nicht für Muslime gelte, da der Islam eine politische Ideologie und keine Religion sei.
Vor den Vizepräsidenten war der CDU-Politiker Wolfgang Schäuble mit 71 Prozent der Stimmen zum Präsident des neuen Bundestags gewählt worden. (KNA/iQ)