Im März startete die IGMG den bundesweiten Kurs für Öffentlichkeitsarbeit (KFÖ). Bei dem sechsten Treffen wurde das Thema „Interreligiöser Dialog – Grundsätze, Ziele und Grenzen“ thematisiert.
Am Samstag fand das sechste Treffen des bundesweiten Kurses für Öffentlichkeitsarbeit (KFÖ) in den Räumen der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) in Köln-Holweide statt. Die Fortbildung begann im März und richtet sich an junge Erwachsene, die in die Öffentlichkeitsarbeit islamischer Gemeinden involviert sind oder sein wollen.
Im ersten Teil des Kurses wurde das Thema „Interreligiöser Dialog – Grundsätze, Ziele und Grenzen“ aus der jüdischen, christlichen und islamischen Perspektive thematisiert. Den Anfang machte Prof. Reinhard Schramm, Vorsitzender der jüdischen Gemeinde in Thüringen, der den anwesenden 40 Teilnehmern Praxisbeispiele aus dem Land Thüringen, die in Kooperation mit anderen Religionsgemeinschaften veranstaltet wurden, vorstellte. In seinem Vortrag betonte Schramm, Lehren aus dem Holocaust zu ziehen. Denn was in der Vergangenheit die Juden erleiden mussten, würden heute andere Völker und Religionen erleiden. Um diesem Phänomen entgegenzutreten, müsse das Kennenlernen und Zusammenleben gestärkt werden.
Anschließend erhielt Ralf Lange-Sonntag, neuer Islambeauftragter der Evangelischen Kirche von Westfalen, das Wort. Lange-Sonntag verdeutlichte den Teilnehmern die christliche Perspektive zum interreligiösen Dialog. Hierbei ging er zunächst auf den Ursprung des Wortes “diálogos“ ein und erklärte, wie dieser in der Geschichte des Christentums verstanden wurde und heute mit Muslimen angewendet wird.
„Den Islam selber erklären, bevor es andere tun“
Anschließend stellte Ramazan Uçar, Theologe und ehemaliger Vorsitzender des Bündnisses islamischer Gemeinden in Norddeutschland e.V. (BIG) , die islamische Sichtweise vor. Uçar zufolge müssen Muslime die Initiative ergreifen und den Islam ihren Mitmenschen erklären, bevor es andere machen. Mit einer finalen Diskussionsrunde, in der eventuelle Fragen geklärt worden, endete der erste Block des Tages.
Im Anschluss haben sich die Teilnehmer zu ihren Workshops unter den Titeln: „Öffentlichkeitsarbeit in der Moscheegemeinde“, „Öffentlichkeitsarbeit über das Internet und Soziale Medien“, „Texte in der Öffentlichkeitsarbeit“ und „Islamfeindlichkeit entgegenwirken durch Öffentlichkeitsarbeit“, begeben.
Der KFÖ wird bereits zum zweiten mal von der IGMG durchgeführt. Er besteht aus zehn Treffen, die jeweils ganztags einmal im Monat an einem Samstag stattfinden. Das erste Treffen fand im März 2017 statt. Neben Vorträgen werden auch Gesprächskreise, soziale Aktivitäten und Workshops angeboten, um auch praktische Kenntnisse und Fähigkeiten für die Öffentlichkeitsarbeit zu vermitteln.