Seit drei Jahren gibt es Pegida in Dresden. Der Protest gegen die Islam- und Fremdenfeinde fällt in der Regel zahlenmäßig gering aus. Zum dritten Jahrestag soll das anders sein.
Zum dritten Jahrestag des islam- und fremdenfeindlichen& Pegida-Bündnisses sind in Dresden zahlreiche Gegenkundgebungen angekündigt. Zusammen mit der Gruppe „Herz statt Hetze“ wollen weitere Akteure aus Politik, Kultur und Stadtgesellschaft am kommenden Samstag ein Zeichen gegen Hass und Rassismus setzen. Sieben Versammlungen sind angemeldet.
„Wir lassen uns die Stadt nicht wegnehmen“, sagte Schauspieler Moritz Stephan von „D.I.S.K.O – Die Initiative Sächsischer Kultur-Organe“ am Mittwoch in Dresden. Auch Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) habe seine Teilnahme zugesagt, sagte Rita Kunert von „Herz statt Hetze“.
Die selbsternannten „Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ Pegida wollen auf dem Altmarkt im Zentrum der Stadt ihr dreijähriges Bestehen feiern. Um den Kundgebungsort gibt es aber Streit mit der Stadt, da auf dem Altmark auch ein Kinderfest angemeldet ist. Eine Entscheidung des Verwaltungsgerichts stand noch aus. Pegida hat für die Kundgebung 5000 Teilnehmer angezeigt.
Gegenkundgebungen sind unter anderem vom Studentenrat der TU Dresden und „Erhebet Eure Herzen!“, einem Zusammenschluss von früheren Mitgliedern des berühmten Dresdner Kreuzchors, angekündigt. Auch der Stadtverband der Linken veranstalte eine Kundgebung, SPD und Grüne hätten zur Teilnahme am Gegenprotest aufgerufen, sagte Kunert.
Max Platz von der Gruppe „Hope – Fight Racism“, die zusammen mit der Gruppe „Nationalismus raus aus den Köpfen“ jeden Montag gegen Pegida in Sicht- und Hörweite Gesicht zeigt, erhob schwere Vorwürfe gegen die Stadt. Diese habe dem Gegenprotest „seit Jahren massiv Steine in den Weg gelegt“. Nur so sei Pegida in dieser Form möglich geworden und damit auch rechtsradikale Gruppen wie die „Freie Kameradschaft Dresden“ oder die „Gruppe Freital“, die in deren Dunstkreis entstanden seien.
Dresden sei in Sache Pegida-Gegenprotest „kein einfaches Pflaster“, sagte auch Kunert. Für die diversen Kundgebungen seien insgesamt 3000 Teilnehmer angemeldet. „Wir hoffen auf mehr.“
Der eigentliche Jahrestag der ersten Pegida-Demonstration war schon Anfang vergangener Woche, am 17. Oktober. Seit 2014 ziehen fast jeden Montag Anhänger des Bündnisses durch Dresdens Altstadt. Zuletzt waren es jeweils zwischen 1500 und 2000. (dpa, iQ)