Seyran Ateş & Efgani Dönmez

Kampagne „Stop Extremism“ von Saudi-Arabien finanziert

Die umstrittene Kampagne „Stop Extremism“ der Islamkritiker Seyran Ateş und Efgani Dönmez steht nun unter Verdacht von Saudi-Arabien finanziert zu werden.

30
10
2017
Flyer der Kampagne "Stop Extremism" auf facebook, bearbeitet iQ

Die Kampagne „Stop Extremism“, die von dem österreichischen Islamkritiker Efgani Dönmez ins Leben gerufen wurde, und in Deutschland durch die Juristin und Gründerin der umstrittenen Berliner Goethe-Moschee Seyran Ateş vertreten wird, steht nun unter Verdacht von Saudi-Arabien finanziert zu werden, wie die taz berichtete. Dönmez und Ateş stehen unter Erklärungsnot.

Denn die Kampagne, die sich primär gegen „islamistischen Extremismus“ richtet, verfolgt das Ziel mit Vehemenz innerhalb eines Jahres genügend Unterschriften in sieben europäischen Ländern zu sammeln, um eine EU-Richtlinie zur Bekämpfung von Extremismus durchzusetzen. Diese sieht Gesetzesentwürfe vor, die nicht nur gegen mutmaßliche Extremisten vorgehen, sondern auch gegen ihre finanziellen Unterstützer. Der Gesetzesentwurf und das fragwürdige Maßnahmenpaket wurden von den Initiatoren der Kampagne auf 39 Seiten dargelegt. Konkret wird beispielsweise vorgeschlagen ein Gütesiegel zu entwickeln für Unternehmen und Organisationen, die sich explizit gegen Extremismus engagieren. Wohingegen als extremistisch eingestufte Unternehmen, Organisationen und Individuen, oder solche die sich nicht ausreichend von Extremismus distanzieren auf eine Warnliste gesetzt werden sollen. Außerdem sollen Geldstrafen in Millionen Höhe verhängt werden dürfen und der Kündigungsschutz für Betroffene aufgehoben werden. Besonders hervorzuheben ist die Forderung, dass mutmaßlich extremistische Organisationen ihre Geldgeber und finanziellen Unterstützer transparent darlegen müssen.

Nun steht diese Kampagne selbst unter Verdacht ausgerechnet von Saudi-Arabien finanziert zu werden. Ateş und Dönmez weisen diese Vorwürfe zurück, weigern sich allerdings ihre Geldgeber offen darzulegen. Anfangs wurde angegeben, dass die Kampagne ein Budget von 20 Tausend Euro impliziert, die jeweils zur Hälfte von Ateş und von Dönmez selbst stammen. Eine Reihe an Veranstaltungen und Verträge mit PR-Beratern belegen allerdings, dass die Ausgaben für diese Kampagne um ein vielfaches höher sind.

In einem Chat, der der taz vorliegt, soll Dönmez folgende Aussage gemacht haben, „Türkei = Bad, Katar = Bad, Saudis = Good“, ein Scherz wie er später erklärte. Dies könnte allerdings auch Ausdruck der politischen Spannungen und Rivalitäten zwischen Saudi-Arabien und den Ländern Katar und der Türkei sein. Skurril ist außerdem, dass auf der Homepage der Kampagne die Türkei und Katar als finanzielle Unterstützer von Extremismus aufgeführt werden, Saudi-Arabien aber nicht.

Leserkommentare

Manuel sagt:
Skurril ist, dass es hier keinen einzigen kritschen Artikel über den türkischen politischen Islams Erdogans gibt.
30.10.17
18:29
Ute Fabel sagt:
Ich als Österreicherin finde, dass Herr Efgani Dönmez einer der aufregendsten Politiker unseres Landes ist. Eine bewundernswerte Lebensgeschichte eines selbständig denkenden Menschen mit Migrationshintergrund, der sich jedoch nicht als Gattungswesen begreift. Seine Auftritte in Talkshows sind für mich immer ein intellektueller Hochgenuss! Er verfügt über die nötige Portion an Konfliktfreudigkeit. Als Mensch mit gesellschaftsveränderndem Anspruch hätte er meiner Überzeugung nach weiterhin gut zu den Grünen gepasst, für die er jahrelang aktiv war. Von den österreichischen Grünen, die an zunehmender Konturlosigkeit leiden und mit 3,8 % wirklich eigenverschuldet aus dem Parlament gewählt wurden, ist er jedoch hinausgeekelt worden.
31.10.17
10:17
Charley sagt:
Dass Frau Ates sich von Saudi-Arabien finanzieren lässt, wäre sehr absurd! Saudi-Arabien steht in vielem so radikal gegensätzlich zu demjenigen Islam, den Frau Ates propagiert, dass ich hinter diesem Artikel (hier oben zu lesen) etwas sie Satire oder "Verdächtigen-,-etwas-wird-schon-hängen-bleiben" nur verstehen kann! "Ateş und Dönmez weisen diese Vorwürfe zurück, weigern sich allerdings ihre Geldgeber offen darzulegen." Ich denke, dass sie auch nicht verpflichtet sind, sich gegen jede Unterstellung zu rechtfertigen! Welche Rechtslogik offenbart hier islamiq?!?!
31.10.17
13:01
Babsi sagt:
Es ist doch wohl offensichtlich, dass es sich hier um eine Hetzkampagne der Moslems gegen Islamkritiker handelt. Saudi Arabien, das Islamisten und islamische Extremisten weltweit unterstützt, soll eine Kampagne finanzieren, die sich gegen eben diesen Extremismus richtet? Mir zeigt das einfach nur, dass Moslems keinerlei Moral haben und dass der Islam eine Religion des Extremismus ist oder besser gesagt, der Islam ist keine Religion, sondern eine politische Ideologie.
02.11.17
14:46
grege sagt:
Die in dem Artikel präsentierte Faktenlage erscheint mir ziemlich dürftig und wenig plausibel. Wenn trotz alledem Saudi-Arabien tatsächlich die Kampagne mitfinanziert hätte, könnte man zumindest diese Aktion als Positivum werten.
02.11.17
20:05