Reformationsjubiläum

„Der Diskurs über Reform und Islam ist ein Selbstgespräch“

Forderungen nach einer Reform des Islams seitens sogenannter Islamkritiker haben Hochkonjunktur. Auf welche gesellschaftlichen Missstände dieser „Erfolg“ hinweist und wie der Islam sich qua Tradition unentwegt weiterentwickelt, erklären Dr. Hakkı Arslan und Dr. Silvia Horsch in einem IslamiQ-Gastbeitrag.

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2017
Martin Luther, Reformation © shutterstock
Zum Gedenken an Martin Luther und die Reformation: Statue in Erfurt © shutterstock

Und täglich grüßt die Islamkritik, fordert „Reform“ und einen „aufgeklärten Islam“. Muslimische Akteure, die sich solche Kategorien zu eigen machen, werden im Diskurs honoriert und hofiert. Das deutlichste Beispiel aus diesem Jahr – dem Jahr des 500-jährigen Jubiläums der Reformation – ist die Eröffnung der „liberalen“ Ibn Ruschd-Goethe-Moschee in Berlin. An ihren Veranstaltungen müssen mehr PressevertreterInnen als Gläubige teilnehmen, will man die Flut der wohlwollenden Berichterstattung erklären. Zuletzt sorgte der Anschlag von 40 Thesen von Abdel-Hakim Ourghi an eine Neuköllner Moschee für anerkennende Schlagzeilen. Einige wenige, vornehmlich evangelische Kommentatoren erkannten darin die PR-Aktion, die es war, ansonsten wurden in der Presse zumeist distanzlos seine Positionen wiedergegeben und Ourghi gar als „muslimischer Luther“ bezeichnet. Vielleicht hoffte man auf eine Bannbulle einer größeren islamischen Religionsgemeinschaft, um dem Luther-Skript weiter folgen zu können – die belästigte Moschee deeskalierte jedoch souverän, indem sie Ourghi zum Tee einlud.

Während solche Aktionen vor allem von der Boulevard- und Tagespresse aufgegriffen werden, erhalten die Ideen muslimischer Islamkritiker ebenso wie die „liberaler“ Theologen – die Grenzen sind hier fließend – ein breites Forum, auch in Wochenzeitungen und Zeitschriften wie der „Zeit“ und „Cicero“, „Aufklärung und Kritik“, und zahlreichen anderen Medien. Daran wäre nichts auszusetzen, wenn auch die Kritik an den jeweiligen Thesen Raum bekäme. Wer jedoch als Muslim – und sei es mit den besten inhaltlichen Argumenten – Positionen eines sich selbst als „liberal“ oder „modern“ bezeichnenden Reformprojekts kritisiert, zieht die spiegelbildlich entgegengesetzten Zuschreibungen auf sich und gilt als „konservativ“ oder gar „fundamentalistisch“. Beiträge, die solche Dichotomien unterlaufen, finden im derzeit aufgeheizten Klima kaum Gehör. Deshalb handelt es sich bei der gesellschaftlichen Debatte um den Islam oft nur um ein eurozentristisches Selbstgespräch. Autoren wie Abdel-Hakim Ourghi, Seyran Ateş oder Hamed Abdel Samad sind sich uneinig darüber, ob eine Reform des Islams gelingen kann – dass eine solche notwendig ist und dass sie entlang der Maßgaben der europäischen Aufklärung zu erfolgen hat, steht für alle außer Frage. Dabei wird die Sinnhaftigkeit der Forderung nach einer islamischen Aufklärung nicht nur von muslimischen Gelehrten, sondern auch in der Islamwissenschaft schon länger bestritten.[1]

Abgeschlossener Text, endlose Deutung

Solange der Koran den Muslimen als Gottes Wort gelte, sei der Islam unveränderlich – diesem häufig vorgetragenen Kurzschluss widersprechen durchaus nicht nur „liberale“ Theologen, sondern auch die früheren klassischen und heutigen traditionsorientierten Gelehrten.

Der Koran als Text ist abgeschlossen, nicht aber seine Deutung.

Thomas Bauer verweist in seinem Standardwerk „Die Kultur der Ambiguität. Eine andere Geschichte des Islams“ auf den Korangelehrten Ibn al-Dschazari (gest. 1429), dem zufolge keine Generation aufhören werde, im Koran neue, zuvor unbekannte Bedeutungen zu entdecken und aus ihm neue rechtliche Urteile abzuleiten. Der Koran als Text ist abgeschlossen, nicht aber seine Deutung.

Wie sich Deutungen verändern, zeigt sich besonders gut an der vieldiskutierten Frage der Gewalt: Weil im Koran Verse mit Aufforderungen zur Gewaltanwendung zu finden seien, argumentieren Ourghi und andere, habe der Islam per se ein Problem mit Gewalt. So weit, so kurzschlüssig. Die Verse im Koran stehen im Kontext spezifischer historischer Situationen und liefern daher weder allgemein gültigen Handlungsanweisungen noch eine Theorie des Krieges. Muslimische Gelehrte entwickelten ein Kriegsrecht aus den Texten des Korans und der Hadithe in Auseinandersetzung mit ihren (vormodernen) Kontexten. Ihre Konzepte genügen unseren heutigen Ansprüchen nicht mehr, aber die Gelehrten von damals wären wohl selbst erstaunt gewesen, wenn ihre Ansichten unverändert bis ins 21. Jahrhundert Gültigkeit behalten hätten: „Die Änderungen der Regelungen aufgrund der Änderungen der Zeiten darf nicht abgelehnt werden“, lautet eine allgemein anerkannte Maxime des islamischen Rechts.

Diese Stimmen, die weder Beifall heischend nach Aufklärung rufen, noch medienwirksam den Westen verdammen, sondern eine Jahrhunderte alte diskursive Tradition fortführen, gehen im hiesigen Diskurs weitgehend unter.

Heute gehen die Gelehrten in der ganz überwiegenden Mehrheit davon aus, dass militärischer Dschihad nur im Verteidigungsfall zur Anwendung kommen darf.[2] Neue Rahmenbedingungen wie das internationale Völkerrecht und nationalstaatliche Beziehungen führten dazu, dass die klassischen Konzepte überdacht wurden. Der Gelehrte Abdullah Bin Bayyah nennt diese Herangehensweise „islamisches Recht im Kontext“ (fiqh al-waqiʿ). Bekannte traditionsorientierte Gelehrte wie Bin Bayyah, Said Ramadan al-Buti oder die zahlreichen Unterzeichner der verschiedenen Fatwas gegen religiösen Extremismus lehnen jegliche Gewalt gegenüber Andersgläubigen oder auch Apostaten ab – nicht indem sie sich von der traditionellen Lehre distanzieren, sondern indem sie diese weiterdenken und neu kontextualisieren. Diese Stimmen, die weder Beifall heischend nach Aufklärung rufen, noch medienwirksam den Westen verdammen, sondern eine Jahrhunderte alte diskursive Tradition fortführen, gehen im hiesigen Diskurs weitgehend unter. Ungleich mehr Aufmerksamkeit erhalten extreme Deutungen. Die Tatsache, dass sich radikale Gruppen für ihre Taten auf den Koran berufen, verleiht ihren Deutungen jedoch keine Gültigkeit – es sei denn, wir akzeptieren Extremisten als maßgebliche Repräsentanten einer Religion, aber dann müssen wir uns auch das Christentum von der Lord’s Resistance Army erklären lassen und den Buddhismus von Mördern in Myanmar.

Mangelnde Kenntnis der Tradition

Das zweite Lieblingsthema der Islamkritik ist das Verhältnis der Geschlechter. Ein patriarchales Geschlechterverhältnis mag über weite Strecken der Geschichte und in vielen Regionen der islamischen Welt auch bis heute vorherrschend sein. Das heißt aber nicht, dass innerhalb des Islams andere Entwürfe nicht möglich sind und es diese nicht auch gegeben hat und gibt. Einige unbekannte Fakten: Muslimische Frauen spielten vor der Kolonialzeit über den Stiftungssektor eine bedeutende Rolle in der Gestaltung ihrer Gesellschaften; zwischen 30% und 50% der Stiftungen in den islamischen Kernländern wurden von Frauen nicht nur gestiftet, sondern auch kontrolliert.

Gleichberechtigung lässt sich leicht von anderen fordern, eigene Privilegien abzugeben ist ungleich schwieriger.

Biographiensammlungen enthalten tausende Beispiele von Frauen, die in den Bereichen Dichtung, Politik oder Wissenschaft anerkannt waren. Die Kenntnis davon hätte es den GründerInnen der „Ibn Rushd-Goethe-Moschee“ – in der immerhin der Koran feministisch ausgelegt werden soll – ermöglicht, ihr Projekt nicht nur nach Männern zu benennen. Frauen beteiligten sich auch an der religiösen Lehre: Der Anteil der Frauen unter den Hadithgelehrten lag im sogenannten Mittelalter bei 15% – eine Quote, die heutzutage unbefriedigend wäre, für die sich aber z.B. das 35-köpfige Herausgeberteam von „Aufklärung und Kritik“, das 2017 die erste Frau aufgenommen hat, immer noch mächtig ins Zeug legen muss. Gleichberechtigung lässt sich leicht von anderen fordern, eigene Privilegien abzugeben ist ungleich schwieriger.

Liberale Eindimensionalität

Freiheitlich demokratische Grundwerte könne ein Muslim, der sich nicht einem radikalen Reformprojekt verschreibe, nicht widerspruchsfrei vertreten. So ein weiterer häufig geäußerter Vorwurf. Gläubige Muslime erscheinen so als insgeheime Antisemiten, Homophobe, Feinde der Menschenrechte und der Gleichberechtigung. Solche Annahmen sind in mehrfacher Hinsicht problematisch:

Zunächst sind Einstellungen wie Antisemitismus oder Homophobie – beides europäische Exportgüter – zwar unter zeitgenössischen Muslimen vorhanden, diese sind jedoch gerade nicht Merkmale des traditionellen Islams, wie etwa Thomas Bauer und Khaled Rouayheb zur Homophobie, Stephan Wild und Marc Cohen zum Antisemitismus gezeigt haben.[3] Wer beides dem Islam pauschal vorwirft, hält derzeitige Gesichter des Islams, wie sie sich in autoritären Staaten im Osten und unter Druck stehenden Minderheiten im Westen darstellen, für sein essentielles Wesen. Außerdem sind Musliminnen und Muslime ohnehin – wie alle anderen Menschen in Deutschland auch – gar nicht zu mehr verpflichtet, als sich an die Rechtsordnung zu halten. „Kein Glaube muss mit dem Grundgesetz vereinbar sein, aber nicht alles, was ein Glaube fordert, darf unter dem Grundgesetz verwirklicht werden“, schrieb Dieter Grimm, ehemaliger Richter am Bundesverfassungsgericht, in einem Gastbeitrag für die FAZ.[4] Man muss keine Widerspruchsfreiheit behaupten, wie es liberale Theologen oft tun, denn sowohl das Grundgesetz als auch gläubige Musliminnen und Muslime können solche Widersprüche aushalten. Unbequeme Koranverse lassen sich nicht einfach „für ungültig erklären“, wie Ourghi es unter großem Beifall fordert, da sie aufgrund der Tatsache, dass sie aufgeklärten Sensibilitäten widersprechen, nicht aufhören Teil der Rede Gottes zu sein.

Die im Koran genannten Strafen verdeutlichen die Schwere der jeweiligen Vergehen, ihre Anwendung steht jedoch auf einem anderen Blatt.

Daraus folgt aber weder, dass es notwendig ist, den Koran nicht mehr als Offenbarung zu verstehen, noch dass die Einführung von Körperstrafen das Ziel aller gläubigen Muslime sein muss. Nicht erst die aufgeklärte Moderne verspürt ein Unbehagen gegenüber drastischen Strafen, das war schon in der islamischen Geschichte so: Man bemühte sich um ihre Abwendung, zu der es auch einen prophetischen Auftrag gibt: „Wendet die Strafen durch Ungewissheiten ab!“ Untersuchungen von Chroniken zeigen z.B., dass Steinigungen praktisch nicht vorkamen – ganz im Gegensatz zu einigen sogenannten islamischen Ländern heute. Die im Koran genannten Strafen verdeutlichen die Schwere der jeweiligen Vergehen, ihre Anwendung steht jedoch auf einem anderen Blatt.

Im Unterschied dazu kennt die Moderne – zu der auch extremistische Strömungen gehören – nur Alles-oder-Nichts-Lösungen: Strafen können nur angewandt oder abgeschafft werden, dazwischen gibt es nichts. Für die Fähigkeit der islamischen Tradition, Mehrdeutigkeiten auszuhalten und unterschiedliche Register nebeneinander existieren zu lassen, hat Thomas Bauer den treffenden Begriff der Ambiguitätstoleranz eingeführt. Wer diese Toleranz als einen Hinweis auf mangelnde Islamkonformität wertet, macht sich das Deutungsschema der Extremisten zu eigen, die in der klassischen Tradition nur den Verfall sehen können.

Hat die liberale Moderne einen Platz für religiöse Menschen?

Das Grundgesetz und die meisten religiösen Menschen können mit diesem Spannungsverhältnis leben, die Frage ist, ob unsere säkulare Gesellschaft insgesamt es kann. Religiöse Menschen – nicht nur Muslime! -, die ihre Religion nicht entsprechend dem aufgeklärt-protestantischen Paradigma als rein innerlichen, privaten Glauben auffassen, stellen den postulierten Pluralismus auf die Probe.

Darf Säkularismus auch durch Religiöse kritisiert werden oder geht das nur umgekehrt?

Können praktizierende Muslime, orthodoxe Juden oder freikirchliche Christen ihre Lebensentwürfe leben ohne sich ständig vorwerfen lassen zu müssen, sie seien rückständig? Dürfen Menschen die große Erzählung des stetigen Fortschritts anzweifeln und auf dem Wert religiöser Traditionen bestehen, ohne aus dem gesellschaftlichen Diskurs ausgeschlossen zu werden? Darf Säkularismus auch durch Religiöse kritisiert werden oder geht das nur umgekehrt? Ein Papst oder Bischof kann das wohl in verträglichen Dosen tun, für Angehörige einer als fremd wahrgenommenen Religion ist das ungleich schwieriger. Damit wird jedoch die freiheitlich-demokratische Gesellschaft ihren eigenen Prinzipien nicht gerecht und die diskursethischen Ansprüche auf gleichberechtigte Teilhabe fallen in der Praxis in ein Selbstgespräch unter Gleichgesinnten zusammen.

[1] Vgl. z.B. den Beitrag von Frank Griffel in der Süddeutschen Zeitung vom 27. Mai 2016, „Eine Reform des Islams ist sinnlos“, URL: http://www.sueddeutsche.de/kultur/geschichte-der-toleranz-alles-ausser-aufruhr-1.3008818

[2] Diese Position wird dargestellt in der Broschüre „Jihad and the Islamic Law of War“ (2009) des Royal Islamic Strategic Studies Centre, Amman, Jordanien, URL: http://rissc.jo/jihad-and-the-islamic-law-of-war/

[3] Vgl. ein Interview mit Stefan Wild in Der Freitag vom 07.05.2004, „Wie antisemitisch ist der Islam?“, URL: https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/wie-antisemitisch-ist-der-islam

[4] FAZ vom 22.04.2016, URL: www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/islam-vs-grundgesetz-debatte-ueber-religionsfreiheit-14191706-p2.html

Leserkommentare

Johannes Disch sagt:
- "Darf Säkularismus auch durch das Religiöse kritisiert werden oder geht das nur umgekehrt?" (Aus dem Artikel) Raffiniert gefragt. Da soll durch die Hintertür wohl wieder mehr Religion in das Gemeinwesen und den Alltag einziehen? Kritisiert werden darf grundsätzlich alles. Dass alles der Kritik unterworfen ist, das ist eines der grundlegenden Merkmale der "kulturellen Moderne." Der Säkularismus darf selbstverständlich kritisiert werden, auch von einem religiösen Standpunkt aus. Er darf aber nicht ersetzt werden! Schon gar nicht durch das Religiöse! Der Säkularismus / Laizismus ist einer der UNVERHANDELBAREN Grundlagen, auf denen unser Gemeinwesen fußt. Und der Säkularismus / Laizismus ist nicht aufzuweichen durch eine wie auch immer geartete "kulturelle Differenz" im Namen einer instrumentalisierten "Toleranz."
03.11.17
17:55
Manuel sagt:
Genau solche Leute, wie der Poster Muslim ist das Problem mit dem Islam, dass wir derzeit haben!
03.11.17
18:14
Manuel sagt:
@Muslim: Wenn es Ihnen bei uns nicht passt, dass auch Homosexuelle Rechten haben, dann gehen Sie doch nach Saudi-Arabien und lassen uns mit Ihrem mittelalterlichen Denken in Ruhe! Es zwingt Sie niemand im gottlosen Westen zu leben!
03.11.17
18:17
Johannes Disch sagt:
@Lynxx (Ihr Post vom 2.11.17, 1:27) Luther stand noch auf dem Boden des Christentums? Korrekt. Aber Abdel-Samad, Hakim-Ourghi und Seyran Ates "stehen außerhalb des Islam?" ("Lynxx") Wie kommen Sie denn darauf? Wer bestimmt denn, wer "außerhalb des Islams" steht? Ich hab an allen 3 Genannten eine Menge auszusetzen. Aber Sie haben auch ihre Stärken. Ourghis Plakat-Aktion über Reformthesen zum Islam fand ich marktschreierisch und PR-versessen (Er nagelte 40 Reformthesen zum Islam an eine Berliner Moschee, und das, ohne vorher den Imam um Erlaubnis zu fragen. Der Imam hätte sich nur auf sein Hausrecht beziehen müssen und die Aktion untersagen können. Er ließ Ourghi aber gewähren). Aber Ourghi macht sich durchaus kluge Gedanken über die Vereinbarkeit von Islam und Demokratie. (Und beides ist vereinbar). Und Seyran Ates hat ihre Berliner Ibn-Rushd-Moschee für alle geöffnet und leistet dadurch einen wertvollen Beitrag zum Dialog der Kulturen. Und vor allem hebt sie in ihre Moschee ist anachronistische Trennung der Geschlechter auf, die in der Moschee bis heute herrscht. Und diese Geschlechtertrennung ist längst nicht mehr zeitgemäß. Ich weiß, dass es diese Trennung auch im Christentum lange gab. Aber wir haben es überwunden. Wird Zeit, dass der Islam da endlich nachzieht. Also, die 3 Genannten-- Samad, Ourghi und Ates-- haben durchaus ihre Verdienste. Sie außerhalb des Islam zu stellen, ist abenteuerlich.
03.11.17
18:40
Johannes Disch sagt:
@Muslim (Ihre Posts vom 3.11.17, 14:11 und 14:15) Diese Posts muss man sich wirklich auf der Zunge zergehen lassen. Wenn es noch eines praktischen Beispiels bedurft hätte, dass es tatsächlich Reformbedarf gibt im Islam, dann liefert sie "Muslim." Da wird uns erklärt, es sei völlig normal und ein Segen, dass der Islam homosexuellenfeindlich ist und auf Homosexualität die Todesstrafe steht. Da wird uns weiterhin erläutert, es sei im Islam gottgewollt, dass die Frau unter dem Mann steht. Da werden uns doch tatsächlich der Salafismus und gar der erzreaktionäre Wahabbismus der Saudis als vergleichbar mit Luthers protestantischer Reformation präsentiert. Verehrter "Muslim", ihr erzreaktionäres Verständnis von Islam hat in unserer offenen säkularen Gesellschaft nichts verloren. Bei uns ist es nun mal so, dass niemand wegen seiner sexuellen Orientierung diskriminiert werden darf. Und getötet werden darf er deshalb schon gar nicht. Stellen sie sich vor, wir sind inzwischen gar schon so "dekadent" *lol*, dass Homosexuelle heiraten dürfen. Und Männer und Frauen sind bei uns gleichberechtigt. Das ist als Grundrecht garantiert. "Muslim", ihr Islamverständnis ist archaisch, homosexuellenfeindlich und frauenfeindlich. Sie können sich mit ihren Ansichten auch nicht auf das Grundrecht auf Religionsfreiheit berufen. Denn kein Grundrecht ist schrankenlos. In ihrem Fall würde folgende "Rechtsgüterabwägung" -- so der Fachbegriff--greifen: Das Grundrecht von Frauen und Homosexuellen auf Akzeptanz und körperliche Unversehrtheit hat Vorrang vor dem Grundrecht auf Religionsfreiheit. "Muslim", wenn es ihnen bei uns zu wenig islamisch zugeht, dann stehen Ihnen viele Länder dieser Wahl frei, wo es noch so richtig kernig religiös zugeht. Ich empfehle Ihnen Saudi-Arabien.
03.11.17
22:06
Dilaver sagt:
Nenn wir das Kind doch beim Namen: Sowohl Ourghi als auch Abdel-Samad sowie Ateş sind irregegangen und deswegen für die Muslime in Deutschland keinesfalls maßgeblich. Auch wenn Islam-Verstümmelung unter dem verharmlosenden Label "Reformation" firmiert, wird das außer unter islamfeindlichen Kreisen sowie Medien kaum Resonanz finden. Erst recht nicht unter Muslimen in Deutschland und aus deren deren Mitte etablierten Verbänden. Die etablierten Islamverbände in Deutschland sind gut, anständig und vernünftig. Die o.g. sogenannten "Reformer" hingegen sind gestörte Profilneurotiker, die man nicht ernst zu nehmen braucht. Armes Deutschland. Mehr kann man dazu nicht sagen.
05.11.17
16:45
Muslim sagt:
Johannes Disch: Selbstverständlich sind meine patriarchalischen anti-homosexuellen Ansichten durch die Meinungsfreiheit allein schon gedeckt. Mir und der Mehrheit der Muslime ist auch egal, wie die Rechtslage hier aussieht beziehungsweise welche Rechte Frauen oder Homosexuelle hier haben. Was Nicht-Muslime untereinander veranstalten, ist deren Angelegenheit. Das islamische Recht bzw. die entsprechende Strafe wird selbstverständlich logischerweise ohnehin durch einen islamischen Staat in einem islamischen Land nach rechtskräftiger Verurteilung durch einen Richter nach einem entsprechenden Verfahren vollstreckt und nicht durch irgendwelche Muslime in einem nicht-muslimischen Land durch Akte der Selbstjustiz. Und politische Ambitionen habe ich hier auch nicht.
06.11.17
12:07
Charley sagt:
@Dilaver: mal wieder ein rofl-Beitrag von Ihnen: "...sind irregegangen und deswegen für die Muslime in Deutschland keinesfalls maßgeblich". Hat der muslimische Papst Dilaver mal wieder ex cathedra die absolute Wahrheit verkündet? "Islam-Verstümmelung" ... ein ganz neuer Gedanke! Bislang gabs nur die Körperverstümmelung in islamischen Ländern! Ja, dieser Islam sollte wirklich mal "beschnitten" werden! "Die etablierten Islamverbände in Deutschland sind gut, anständig und vernünftig. Die o.g. sogenannten "Reformer" hingegen sind gestörte Profilneurotiker, die man nicht ernst zu nehmen braucht. Armes Deutschland. Mehr kann man dazu nicht sagen." Korrekt ausgedrückt: Papst Dilaver findet sich und seine Meinung mal wieder in Kongruenz mit Allah! rofl ..... Dilaver versucht verzweifelt seinen Islam mit unbegründeten Urteilen zu profilieren. Dilaver braucht man nicht ernst zu nehmen. Armer Dilaver... mehr kann man nicht dazu sagen! Hallo Dilaver: Auch wenn die 1000 mal hier unbegründete, unerörterte Meinungen verbreiten.... sie bekommen dadurch nicht mehr irgendwie etwas von "Wahrheitsgehalt". Schöne Grüße an Ihr Spiegelkabinett!
06.11.17
16:50
Manuel sagt:
@Muslim; Und was wollen Sie dann hier? Gehen Sie doch in Ihre islamischen Länder und lassen uns mit Ihrem Mittelalter in Ruhe!
06.11.17
19:37
Charley sagt:
@Muslim: Johannes Disch hat nie gesagt, dass die Meinungsfreiheit für Sie nicht besteht. Also bitte erst mal lesen. Allerdings hat er deutlich gesagt, dass Sie mit ihrer Meinung sich außerhalb des hier geltenden Rechts bewegen. Darauf haben Sie geantwortet, dass Sie sich mit ihrer Meinung ja auch nicht in diesem Rechtsraum bewegen wollen, sondern das "Recht", wie "islamische" Staaten es nach ihrer "Islamauffassung" pflegen, für wertvoll erachten. Dann gehen Sie doch bitte mit Ihrer Meinung in diese Länder und belästigen hier nicht Menschen hier, die ihre menschenverachtenden Perspektiven als widerlich empfinden! - Ja, und wenn Sie also ein Multikulti - hier demokratische "westliche" Wertegemeinschaft (Staat), dort islamisch, Sharia-bestimmter Staat - propagieren, dann haben Sie folgende Frage noch nicht beantwortet: Sind diese - Ihre und unsere/die von Johannes Disch - tatsächlich gleichwertig? Wieso eigentlich? Wie wollen Sie rechtfertigen, dass Ihr Idealstaat nicht mal zulässt dasjenige, was Sie hier massiv einfordern, nämlich Meinungsfreiheit? Ihre hinterwäldlerische, anachronistische Lebensauffassung widerspricht massiv selbst der Lebenssehnsucht vieler Menschen in ihren "islamischen Staaten", weshalb diese Staaten natürlich (!) sofort auch solche massiver, brutaler Gewalt sein müssen! - Des weiteren wäre ihre Begründung ihrer homosexualitätsverachtenden, frauenunterdrückenden Ansicht zu hinterfragen! Denn ihr frömmelnder Buchstabenglaube bzgl. des Koran uam. beweist vor allem ihre Unfähigkeit zu eigenem Urteil. Naja, diese Art der Gottesprojektion ist eben auch philosophisch schon längst Vergangenheit - im aufgeklärten Abendland!
06.11.17
23:28
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