Säbelfechterin Ibtihaj Muhammad

Barbie mit Hidschab

2018 kommt eine neue Barbie der „Sheroes“-Kollektion heraus, die die Sportlerin Ibtihaj Muhammad abbildet und damit ein Kopftuch trägt. Das Vorhaben wird in sozialen Netzwerken kontrovers diskutiert.

15
11
2017
Die Oympia-Sportlerin Ibtihaj Muhammad und die "Sheroes-Barbie", die ihr gewidmet wurde © twitter

Im kommenden Herbst erscheint erstmals eine Barbie mit Hidschab. Sie wurde in Anlehnung an die amerikanische Säbelfechterin Ibtihaj Muhammad gefertigt, wie Mattel auf seiner Website erklärte. Muhammad war im vergangenen Jahr in Rio die erste muslimische US-Athletin, die bei den Olympischen Spielen mit Hidschab antrat. Der Hidschab bedeckt Haar, Ohren, Hals und Schultern und lässt das Gesicht frei. Die neue Barbie gehört zu der „Sheroes“-Kollektion des Unternehmens und bildet weibliche Vorbilder ab. „Sheroes“ setzt sich aus den Worten „She“ und „Heroe“ zusammen.

Auf twitter brachte die muslimische Sportlerin ihre Begeisterung zum Ausdruck. Sie sei stolz darauf nun auch als Kopftuchträgerin Mitglied der „Sheroes“-Familie zu sein. Nun könnten Mädchen überall mit einer Barbie spielen, die eine Hijabi ist. Ein Kindheitstraum sei wahrgeworden twitterte sie weiter weiter.

„Wir hoffen, diese Puppe zeigt Mädchen, dass sie alles sein können“, erklärt der Spielehersteller.

Auf Twitter fielen die ersten Reaktionen auf die Ankündigung gemischt aus. Die Barbie an sich ist schon umstritten und wird vor allem von Feministinnen als sexistisch kritisiert. Manche Nutzer äußerten sich nun islamfeindlich zu diesem Vorhaben und kritisierten, dass die Puppe das Kopftuch „normalisiere“. Andere sehen in der neuen Puppe einen Schritt für mehr Offenheit. „Das bunte und tolerante Weihnachten kann kommen“, schreibt ein Nutzer. Auch bei Muslimen sind die Reaktionen gespalten. Während einige muslimische Nutzer von sozialen Medien eine Barbie mit Kopftuch begrüßen, gibt es auch viele kritische Stimmen, die dem Unternehmen Mattel vorwerfen lediglich neue Märkte erschließen zu wollen und es ablehnen, dass das Kopftuch mit einer „sexistischen“ Puppe in Verbindung gebracht wird.

Anfang 2016 hatte die Nigerianerin Haneefa Adam mit einer selbst entworfenen „Hijarbie“ für Aufsehen gesorgt: Sie nähte muslimische Kleidung für die Puppe, inklusive Hidschab. Sie wolle ein Vorbild für muslimische Mädchen schaffen, erklärte die Bloggerin damals. (KNA/iQ)

Leserkommentare

Manuel sagt:
Was für ein "tolles" Vorbild!
15.11.17
19:31
Kritika sagt:
Scheusslich, die islamitische BarbiePuppe. Nun brauchen wir noch eine mit Burka, für Länder mit dem wahren Islam.
15.11.17
23:12
Ute Fabel sagt:
Was wäre mit einem Ken mit Mao-Anzug für den großen chinesischen Markt?
16.11.17
7:57
Frederic Voss sagt:
Das Kopftuch ist in Europa vermehrt eine ideologische Aussage. Es ist ein Symbol, das die Frau regelrecht bloßstellt. Hat die Säbelfechterin einen Werbevertrag mit dem Puppenhersteller-Konzern, wodurch viel Geld auf ihr Konto gespült wird? Was würde der weise Prophet aus dem 7. Jahrhundert zu einer modernen Barbie-Puppe sagen? Gibt es diesbezüglich Koran-Texte? Wäre die Vermarktung von Mohamed-Puppen eine gute Idee oder streng verboten?
16.11.17
13:43
Johannes Disch sagt:
Meine Güte, Frau Muhammad ist doch eine glänzende Sportlerin. Man muss doch nicht jede Petitesse skandalisieren.
16.11.17
23:23
Enail sagt:
Einfach nur noch lächerlich wie diese Religion auf sich aufmerksam machen möchte. Erst mal durch unzählige Terrororganisationen und dann kommt auch noch ne Puppe ins Spiel. Wahrscheinlich darf die den Hidschab auch nicht abnehmen, denn das wär sie ja als Puppe mit muslimischem Hintergrund nicht erkennbar. Ich glaub es einfach nicht!
19.11.17
23:54