Ein Physik-Professor an der Technischen Hochschule Ingolstadt diskriminierte eine Studentin aufgrund ihres Kopftuches. Die Hochschule distanziert sich von seinem Verhalten.
An der Technischen Hochschule Ingolstadt wurde eine muslimische Studentin am Freitag von dem Physik Professor Dr. Dieter Müller aufgrund ihres Kopftuches diskriminiert. Nachdem die Studentin im Rahmen einer Vorlesung ein Referat hielt, reagierte er mit der Aussage: „Im 21. Jahrhundert sollte man wissen wie man sich anzuziehen hat.“ Rückmeldung zum Referat erhielt sie nicht von ihrem Dozenten. Völlig aufgebracht verließ die Studentin daraufhin den Hörsaal. Ihre anwesenden Kommilitonen solidarisierten sich mit der muslimischen Studentin und empörten sich über die Aussage des Professors.
Diese Nachricht verbreitete sich in den sozialen Netzwerken. Die Pressestelle der THI bestätigte diesen Vorfall gegenüber IslamiQ. Der Professor habe sich inzwischen entschuldigt und gestand den Fehler ein, so die Pressestelle. Er hätte nicht die Absicht gehabt, die Studentin aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit zu diskriminieren. Er habe auch die Kleidung anderer Studierender kommentiert. Ob dieser Fall Konsequenzen für den Professor haben wird, sei noch nicht bekannt. Bisher sei er nicht negativ in Erscheinung getreten.
In einer Stellungnahme bedauert die Hochschule diesen Vorfall und distanziert sich von dem Verhalten des Professors. „Die Technische Hochschule Ingolstadt versteht sich als moderne, weltoffene Hochschule, welche die Vielfalt, die unsere Studierenden in Bezug auf Herkunft, Religion und Lebensweisen einbringen, sehr schätzt“, heißt es in der Stellungnahme.
Anfang November habe eine Dozentin an der Universität Würzburg eine Studentin aufgefordert ihr Kopftuch abzulegen, als Zeichen des Respekts vor einer universitären Einrichtung und ihr als vortragende Professorin. Da alle Männer ihre Caps und Mützen ablegen mussten, sollte die junge Frau nachziehen. Sie weigerte sich und verließ den Saal.
Als andere Studenten auf die Religionsfreiheit verwiesen, soll die Professorin entgegnet haben, dass „solche in der Gesellschaft herrschen kann, nicht aber in der Wissenschaft“. Nachdem der Vorfall bundesweit hohe Wellen schlug, habe sich die Professorin in einer E-Mail bei der muslimischen Studentin entschuldigt.