Ein Jura-Professor an der Universität Leipzig äußert sich erneut rassistisch über Twitter. Die Universität distanziert sich und leitet eine Untersuchung ein.
Erneut sorgen die fremdenfeindlichen und rechtspopulistischen Äußerungen, die der Leipziger Jura-Professor Thomas Rauscher am Wochenende über seinen privaten Account beim Kurznachrichtendienst Twitter verbreitet hat für hohe Wellen. Medienberichten zufolge hagelte es reichlich Kritik, sowohl von Seiten der Universität als auch der Politik.
In seinem ersten Tweet befürwortet Rauscher den Marsch von 60.000 Neonazis, die am polnischen Nationalfeiertag für ein „weißes Europa“ und einen „islamischen Holocaust“ demonstriert haben. „Ein weißes Europa brüderlicher Nationen. Für mich ist das ein wunderbares Ziel“, so Rauscher.
Darüber hinaus postete er auch einen fremdenfeindlichen Tweet gegenüber Araber und Afrikaner, in dem es heißt. „Wir schulden den Afrikanern und Arabern nichts. Sie haben ihre Kontinente durch Korruption, Schlendrian, ungehemmte Vermehrung und Stammes- und Religionskriege zerstört und nehmen uns nun weg, was wir mit Fleiß aufgebaut haben.“ Die Tweets wurden vom Professor wieder gelöscht. Mittlerweil hat er auch sein Twitter-Account geschlossen.
In einer Stellungnahme verurteilt die Universität Leipzig die neuerlichen Äußerungen von Prof. Rauscher ausdrücklich. „Wir stehen für Weltoffenheit und Toleranz und stellen uns gegen intolerantes und fremdenfeindliches Gedankengut. Das haben wir in den vergangenen Jahren durch Statements und universitäre Aktionen immer wieder deutlich gemacht und werden das auch in Zukunft tun“, heißt es in der Stellungnahme. Die Universität Leipzig werde nun Untersuchungen einleiten und dienstrechtliche Schritte gegen Herrn Prof. Rauscher prüfen.
Auch die sächsische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Eva-Maria Stange, äußerte sich über Twitter zu den rechtspopulistischen Tweets des Professors. „Sachsens Hochschulen sind weltoffen und international. Die ausländerfeindliche Meinung von Rauscher kritisiere ich scharf“, so Stange.
Nicht das erste Mal, dass der Uni-Professor für bundesweite Schlagzeilen sorgt. Konsequenzen für den Jura-Professor gab es allerdings nicht. Schon im vergangenen Jahr wurde er wegen seinem rechten Gedankengut heftig kritisiert.