Laut den Daten der Bundespolizei FBI seien islamfeindliche und antisemitische Übergriffe in den USA im Vergleich zu den Vorjahren drastisch gestiegen. Auch in Deutschland stieg diese Zahl zuletzt deutlich an.
Die Zahl der in den USA gemeldeten Hassverbrechen ist 2016 weiter gestiegen. Laut Daten der Bundespolizei FBI waren 2015 rund noch 5.800 Vorfälle Gegenstand polizeilicher Ermittlungen; im vergangenen Jahr stieg die Zahl auf 6.121. Vor allem durch Rassenhass motivierte Übergriffe wurden demnach gemeldet (58 Prozent). 21 Prozent hatten einen religiös diskriminierenden Hintergrund; 18 Prozent bezogen sich auf Attacken aufgrund sexueller Orientierung.
Wie die Zeitung „Washington Post“ berichtet, waren 2016 vor allem Juden, Muslime sowie Schwule, Lesben und Transsexuelle Opfer von Übergriffen. Unter den ausschließlich religiös motivierten Taten hatten mehr als die Hälfte einen antijüdischen und rund ein Viertel einen antimuslimischen Hintergrund, so das FBI. Die Ergebnisse stimmen weitgehend mit denen der Bürgerrechtsgruppe „Southern Poverty Law Center“ überein.
In Deutschland sieht es nicht ganz anders aus. Im August dieses Jahres ging aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine klein Anfrage im Bundestag hervor, dass die Zahl der islamfeindlichen Angriffe in Deutschland gestiegen sei. Im zweiten Quartal seien bei islamfeindlichen Straftaten 16 Menschen verletzt worden – deutlich mehr als im ersten Vierteljahr mit nur zwei Verletzten. fast allen Fällen seien die Täter Rechtsextreme gewesen, einer sei festgenommen worden.
Demnach erfassten Polizei und Verfassungsschutz in diesem Zeitraum insgesamt 192 islamfeindliche Straftaten auf muslimische Einrichtungen oder Muslime. Damit blieb die Zahl auf etwa gleich hohem Niveau, im ersten Quartal waren es 200 Fälle gewesen. (KNA, iQ)