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Bundesverwaltungsgericht

Polizist aus Beamtenverhältnis entlassen

Die Noten des Horst-Wessel-Liedes als Tattoo, Fotos mit Hitlergruß, Nazi-Devotionalen in der Wohnung – kann ein Polizeibeamter sich das erlauben? Das Bundesverwaltungsgericht hat eine klare Meinung.

17
11
2017
Polizei Gewerkschaft Rassismus, Petition © Shutterstock, bearbeitet by iQ
Polizei Gewerkschaft Rassismus, Petition © Shutterstock, bearbeitet by iQ

Ein Polizist, der seine rechtsextremer Überzeugungen durch einschlägige Tattoos nach außen trägt, darf kein Beamter sein. Das hat das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig am Freitag entschieden. (Az.: BVerwG 2 C 25.17) Es gab damit in dritter Instanz dem Land Berlin Recht, das bereits 2007 gegen einen Polizisten Disziplinarklage erhoben und diesen suspendiert hatte. In den beiden Vorinstanzen hatte jeweils noch der Beamte gewonnen, der bislang noch seinen Dienstbezüge erhalten hatte.

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Berlin zeigte sich erleichtert: In dem Fall habe ein Nazi jahrelang vom „lahmenden System“ profitiert. „Wir sind froh, dass das Bundesverwaltungsgericht heute endlich einen Riegel vorgeschoben hat“, teilte Sprecher Benjamin Jendro mit. „Es sollte jetzt schnellstmöglich geklärt werden, ob diese Person noch Verbindungen zu gleichgesinnten Sympathisanten im aktiven Dienst hat.“

„Wäre mir neu“

In der Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts ging es um das sehr grundsätzliche Problem, ab wann ein Beamter seine besondere Pflicht zur Verfassungstreue verletzt. Seit 1975 gelten dazu die Grundsätze des Bundesverfassungsgericht, damals aufgestellt in einem Beschluss zum sogenannten Radikalenerlass. Das bloße Haben und das bloße Mitteilen einer politischen Meinung ist demnach noch keine Verletzung der Treuepflicht. Doch ab wann kippt das so, dass ein Beamter sich eben nicht mehr wie gefordert in besonderer Weise zu Staat und Verfassung bekennt?

Der 1974 geborene Polizist aus Berlin trägt Runen-Tattoos. Dass auch die Noten des Horst-Wessel-Liedes auf seiner Haut prangen, wollte er bis zur mündlichen Verhandlung am Donnerstag in Leipzig gar nicht gewusst haben. „Wäre mir neu“, antwortete der Mann auf den Vorhalt der Klavier spielenden Bundesrichter, die offensichtlich zur Überprüfung in die Tasten gegriffen hatten. Von dem Mann existieren Fotos, auf denen er den Hitlergruß zeigt, und in seiner Wohnung wurden umfangreiche Nazi-Devotionalien gefunden.

Körperatattoos als Kommunikationsmedium

„Die Treuepflicht eines Beamten kann auch durch das Tragen von Tätowierungen mit verfassungswidrigem Inhalt verletzt werden“, entschied der 2. Senat. Der Körper werde durch Tattoos bewusst als Kommunikationsmedium eingesetzt. „Es ist beinahe kaum eine intensivere Bekundung der inneren Einstellungen denkbar, als sich diese eintätowieren zu lassen und sie so nach außen wirksam werden zu lassen“, sagte der Vorsitzende Richter Ulf Domgörgen.

Da Tätowierungen aber auch viel Spielraum für Interpretationen ließen, komme es immer auf eine Würdigung der Gesamtumstände an, erklärte Domgörgen. Im Fall des Berliner Polizisten kamen die Bundesrichter zu dem Schluss, dass er sich trotz aller Lippenbekenntnisse zum Grundgesetz grundsätzlich und dauerhaft von den Prinzipien der Verfassungsordnung abgewendet hat. (dpa, iQ)

Leserkommentare

Johannes Disch sagt:
Gute Entscheidung. Richtige Entscheidung.
17.11.17
21:27
Ralf sagt:
Wenn ein Rechtsextremer abgestraft wird, klatschen die Moslems laut Beifall. Zeigt aber ein Moslem bei der Polizei seine islamistische Gesinnung u.a. dadurch, dass er einer Kollegin den Handschlag verweigert und wird dafür abgestraft, schreien die Moslems laut auf. Die Extremisten in den eigenen Reihen stellen also für Moslems kein Problem dar?
20.11.17
14:33