Im Konflikt über einen fehlenden Gebetsraum im französischen Clichy zeichnet sich eine Lösung ab. Der Bürgermeister und muslimische Vertreter verhandeln über einen neuen Raum.
Muslime in Clichy-la-Garenne nördlich von Paris wollen das behördliche Verbot öffentlicher Gebete einhalten. Sie verzichteten auf ihre angekündigte Demonstration für einen neuen Gebetsraum am Freitag, berichtet die Zeitung „La Croix“ am Dienstag. Seit der Schließung ihres Gebetsraums im März demonstrieren Muslime für die Gestellung eines neuen. In den vergangenen Wochen hielten sie ihr Freitagsgebet mehrmals auf der Straße ab – was wiederum Christen am Ort verärgerte.
In mehreren Vermittlungstreffen hatten Clichys Bürgermeister Remi Muzeau und Muslim-Vertreter nach einer Lösung gesucht. Muzeau hatte erklärt, die Gebete auf der Straße störten die öffentliche Ordnung. Frankreichs Innenminister Gerard Collomb pflichtete ihm bei, aber betonte, es müsse einen Ort geben, wo Muslime beten können.
Schon vor einigen Monaten hatte der Bürgermeister den Muslimen eine 2.000 Quadratmeter große Halle eine Viertelstunde vom Stadtzentrum angeboten. Der Verband lehnte den Ort aber als zu weit entfernt ab. (KNA/iQ)