Freitagspredigten, 01.12.2017

Versprechen, Glaube an Engel, Aufrichtigkeit

Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.

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12
2017
Freitagspredigt
Symbolbild: Minbar, Freitagspredigt, Hutba

In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es um das Versprechen. Seine Versprechen zu erfüllen sei eine wichtige Eigenschaft, die auch für Muslime maßgeblich sei. Wer sein Wort halte, egal ob eine mündliche Abmachung oder einen schriftlicher Vertrag, der werde im Paradies dafür belohnt werden. Das wichtigste Versprechen, das Muslime einhalten sollten, sei ihr Versprechen gegenüber Allah.

Sein Wort zu halten sei ein Zeichen von Verbundenheit und Treue. Vertrauen sei eine sehr wichtige Eigenschaft, die der Prophet sehr wertschätzte. Der Prophet war selbst in der Zeit der Dschâhiliyya für seine Vertrauenswürdigkeit bekannt. Deshalb wurde er „Muhammad al-Amîn“, also Muhammad der Vertrauenswürdige, genannt.

Seine Versprechen nicht einzuhalten zerstöre den Charakter einer Person, denn die Lüge ist eine Eigenschaft des Schaytan. Deshalb sollten Muslime ihr versprechen gegenüber Allah erneuern. Dies sei das Fundament. Darauf basiere die Liebe zum Propheten und das Festhalten an seiner Sunna.

Der Glaube an die Engel

Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union für Anstalt und Religion (DITIB) behandelt den Glauben an die Engel. Der Glaube an die Engel sei eine der fundamentalen Grundlagen des islamischen Glaubens. Nach dem islamischen Glauben seien Engel, Wesen, die aus Licht geschaffen seien, verschiedene Gestalten annehmen können und die man nicht mit den Sinnesreizen wahrnehmen könne.

Menschen werden von ihrer Geburt an bis zu ihrem Tode von den Engeln begleitet. Die Engel seien für bestimmte Beziehungen zwischen Allah und den Menschen zuständig. Die bekanntesten vier Engel seien Dschabrail, Mikail, der Todesengel Azrail und Israfil. Darüber hinaus gebe es, die damit beauftragt seien, die guten und bösen Taten der Menschen aufzuzeichnen, die Schutzengel und die Engel, die die Menschen im Grab empfangen.

Neben den Engeln mit genannten Aufgaben, gebe es noch sehr viele Engel, deren Namen und deren Anzahl unbekannt sei und die damit beauftragt seien, für die Gläubigen zu beten und um deren Vergebung zu bitten.

Vorsatz und Aufrichtigkeit

In der Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es um den Niyya (Vorsatz) und den Ihlas (Aufrichtigkeit). Niyya bedeute im islamischem Verständnis, eine Sache beabsichtigen, durch das Herz gehen lassen um Allahs Willen und um Sein Wohlgefallen erlangen zu können. Ein anderes Wort für diesen Zustand sei Ihlas.

Ihlas habe eine sehr enge Beziehung zu Takva – das ist die tiefe Ehrfurcht vor dem allmächtigen Schöpfer. Ihlas sei wie der Zauberspruch, der jeder Tat und jeder Amel einen höheren Wert gibt. Auch die kleinsten Dinge, die man mit Ihlas angehe gewinnen automatisch großen Wert bei Allah. Umgekehrt haben Amel ohne Ihlas, so viel und so aufwendig sie auch sein mögen, keinen Wert bei Allah.

Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.

 

Leserkommentare

Charley sagt:
Eine Hierachienlehre hat der Islam nicht zustande gebracht? Dass es also verschiedene Kategorien von Engeln gibt, die durchaus für verschiedene Weltenbereiche Gestaltungsverantwortung übernehmen? Angeloi, Archangelio, Archai, Exusiai, Dynameis, Kyriotetes, Thronoi, Cherubim, Seraphim? Da waren andere also schon differenzierter in der Erkenntnis. Aber man glaubt einfach mal dran, auch wenn man nix-genaues-nix-weiß.....
01.12.17
12:55
Kritika sagt:
L.S. Der Verfasser schreibt: « Menschen werden von ihrer Geburt an bis zu ihrem Tode von den Engeln begleitet » und « Engel, Wesen, die aus Licht geschaffen » Kritika behauptet: die Hypotese "Wir werden ständig begleitet von Engel aus Licht" ist unrichtig. Engel - wie hier dargelegt - sind aus Licht hergestellt. Menschlich Augen sind für Licht äusserst empfindlich, können sogar das Licht von Sternen sehen, die zehntausende Lichtjahren von uns entfernt sind. Wenn - wie hier ebenfalls dargelegt - Engel aus Licht uns ständig begleiten, dann müssten wir sie zumindest Nachts gut sehen können, was aber offensichtlich nicht der Fall ist. Dies EngelHypotese ist also eine Fehlannahme des Verfassers. Menschen werden nicht ständig begleitet von Engel aus Licht. Q.E.D.* Gruss Kritika * Q.E.D. quod erat demonstrandum 'was zu beweisen war' Üblicher SchlussSatz einer matematischen oder logischen Beweisführung.
01.12.17
15:41