Die Zahl der islamfeindlichen Straftaten bleibt stetig hoch. Im ersten Jahr der separaten Erfassung der islamfeindlichen Straftaten blieb die Zahl der Angriffe nie unter 200 in einem Quartal. Die Täter sind in fast allen Fällen Rechtsextreme.
Laut einem Bericht der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Samstag) gibt es in Deutschland mehr Übergriffe auf Muslime und islamische Einrichtungen als bisher bekannt. Dabei seien allerdings weniger Menschen verletzt worden. Das gehe aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linken hervor. In fast allen Fällen seien die Täter nach bisherigen Erkenntnissen Rechtsextreme gewesen.
Polizei und Verfassungsschutz hätten im zweiten Quartal 274 islamfeindliche Angriffe registriert und damit ihre zunächst genannte Zahl von 201 nach oben korrigieren müssen, so die Zeitung. Auch im dritten Vierteljahr sei die Zahl der Übergriffe mit 217 höher gewesen als im ersten (200). Im dritten Quartal seien bei den Angriffen neun Menschen verletzt worden, im zweiten seien es 16 gewesen. Die Zahl der Angriffe auf Moscheen und Religionsstätten seien vom zweiten zum dritten Quartal von 13 auf 16 gestiegen.
Zu den Straftaten zählen laut Bericht Hetze gegen Muslime oder muslimische Flüchtlinge im Internet, Drohbriefe, Angriffe auf Kopftuch tragende Frauen oder muslimische Männer auf der Straße, aber auch Sachbeschädigung und Nazi-Schmierereien an Häusern. Da die Behörden diese Daten zu „islamfeindlichen Straftaten“ erst seit Jahresbeginn auswerten, gibt es keine Vergleichszahlen zu 2016. (KNA, iQ)