Hessen

Islamischer Religionsunterricht geht mit DITIB weiter

Die DITIB darf den islamischen Religionsunterricht an Hessens Schulen weiter unterrichten. Doch müsse sie ihre Unabhängigkeit beweisen. Das geht aus einem Gutachten des Kulturministeriums hervor.

05
12
2017
DITIB
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Hessen setzt beim islamischen Religionsunterricht weiter auf eine Zusammenarbeit mit der islamischen Religionsgemeinschaft DITIB. Allerdings fordert das Kultusministerium die DITIB auf, bis spätestens Ende 2018 seine Unabhängigkeit von der türkischen Religionsbehörde Diyanet zu beweisen und ein umfassendes Mitgliederregister vorzulegen.

Damit geht der Islamunterricht unter staatlicher Aufsicht an derzeit 56 Grundschulen und 12 weiterführenden Schulen in Hessen weiter, wie das Kultusministerium am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Insgesamt besuchen derzeit rund 3.300 Schüler diesen Unterricht. Es sei wichtig, dass Kinder muslimischen Glaubens auch künftig eine „der staatlichen Schulaufsicht unterliegende Alternative zu Koranunterrichten in Moscheen oder Moscheevereinen“ hätten, so Kultusminister Alexander Lorz (CDU).

Hessen hatte im Schuljahr 2013/14 als erstes Bundesland den bekenntnisorientierten islamischen Religionsunterricht eingeführt. Die DITIB gestaltet die Lehrpläne und erteilt die Lehrerlaubnis für die Lehrkräfte.

Gutachten: „Keine nachweisbare Einflussnahme seitens DITIB“

Die hessische Landesregierung beauftragte im Februar drei Gutachter, um die bisherige Unterrichtspraxis und die Kooperation mit DITIB zu analysieren. Diese Gutachten wurden nun vorgestellt. Darin betonen die Experten, dass es keine nachweisbare Einflussnahme seitens DITIB auf den von staatlichen Lehrern erteilten Unterricht gegeben habe.
Andererseits hätten sich aber „Vorbehalte“ bestätigt, wonach wegen einer Nähe des DITIB-Landesverbands zur türkischen Religionsbehörde durchaus Möglichkeiten einer unzulässigen Einflussnahme bestünden.

Das Kultusministerium kündigte an, 2019 neu über die Zukunft der Kooperation zu entscheiden. Grundsätzlich stehe das Land zu dem Islamunterricht. Es gebe sehr viele positive Rückmeldungen von Schülern, Eltern und Lehrern. Auch die Gutachter betonten, dass der Unterricht insgesamt eine „positive Wirkung“ entfalte und in den Schulgemeinden akzeptiert sei. (KNA, iQ)

Leserkommentare

Johannes Disch sagt:
@Dilaver So, der deutsche Staat will in DITIB hineinregieren? Die DITIB ist nicht vogelfrei. Die DITIB hat sich an der deutschen Verfassung und an den deutschen Gesetzen zu orientieren. Und dass sie das tut, da sind Zweifel angebracht nach den Vorkommnissen der jüngsten Zeit. Deshalb ist es richtig und notwendig, dass der deutsche Staat der DITIB auf die Finger sieht und ihr sie mit Misstrauen beäugt. Und ihr Vergleich, zu fordern, die DITIB müsse von Erdogan unabhängig sein, wäre genauso, als würde man die Unabhängigkeit der Katholischen Kirche Deutschlands vom Vatikanstaat fordern, hinkt. Der Vatikan nimmt keinen Einfluss auf die deutsche Politik, sondern nur auf die Glaubensinhalte der Katholischen Kirche. Bei Erdogan und der DITIB verhält es sich aber anders.
17.12.17
20:56
SoWas sagt:
@Dilaver Çelik: Ihre Wortwahl irritiert.... Kritik vergleichen sie mit "voller Hass zerfressen" oder mit "krankhaften Phantasien". Was übrigens auch überhaupt nicht geht ist die Belegung von Mitforisten mit Begriffen "asozial" und "schlecht". Vielleicht sollten sie sich hier erst mal einlesen und dann werden sie erkennen, dass hier bei den Foristen teilweise die unterschiedlichsten Ansichten vertreten werden, aber der Austausch erfolgt gerade nicht mit ihren persönlichen Beleidigungen. Grüße
19.12.17
8:13
Dilaver Çelik sagt:
An die Vorkommentatoren: Nichts von dem, was DITIB unterstellt wird, stimmt. Das ist alles von den deutschen Medien erstunken und erlogen. Und Sie wie auch die deutschen Politiker stützen ihre Argumente auf Desinformationen der Medien. Die mediale Desinformationskampagne gegen DITIB ist gezielt und absichtlich. Dass Sie versuchen, nachdem Sie darüber aufgeklärt wurden, dass Ihre Argumente ausschließlich auf falschen Informationen der Medien beruhen, Ihre Argumente auch noch rabulistisch zu untermauern, ist nicht nur peinlich, es entlarvt auch Ihre Böswilligkeit. Und das hat nichts damit zu tun, dass man anderer Ansicht ist. Das ist einfach nur asozial, und nicht anders. Und eines verspreche ich Ihnen: Alle, die auch nur ansatzweise DITIB veleumdet haben, werden ihre gerechte Strafe noch bekommen. Glauben Sie also nicht, Sie werden mit Ihren Äußerungen ungestraft davonkommen. Das werden Sie ganz sicher nicht. DITIB ist eine gute und vernünftige Organisation. Wer das Gegenteil behauptet, der ist ein Lügner, dem es nicht um Wahrheit geht, sondern darum, zu hetzen. Und glauben Sie niemals, Sie könnten gegen DITIB was ausrichten. Jeglicher Versuch Ihrerseits wird Ihnen eines Tages zum Verhängnis werden. Das werden Sie spätestens dann merken, wenn Sie vor Gericht stehen und zur Rechenschaft gezogen werden.
24.12.17
14:41
Johannes Disch sagt:
@Dilaver Celik (Ihr Post 24.12.17, 14:41) Was für ein Post! Und das auch noch an Weihnachten! Was sollte uns denn drohen, wenn wir die DITIB kritisieren? Das jüngste islamische Gericht?? Ihre Sprache ist apokalyptisch und die eines religiösen Eiferers. Von wegen "gerechte Strafe" und so ein Unsinn! Und von wegen, man könne gegen die DITIB nix ausrichten. Das ist ja lächerlich! Für wen und was halten sie den Laden eigentlich? Für den Vatikan? Wenn der der deutschen Regierung der Laden nicht passt, dann machen sie ihn dich! Oder sie ebenden Dialog! So einfach ist das! Genauso, wie wir Hass-Prediger einfach ausweisen! Auch da fragen wir vorher weder die DITIB, noch Erdogan! Die DITIB ist nicht sakrosant! Man darf sie kritisieren, so wie jede andere Einrichtung auch! Und da droht weder eine "gerechte Strafe", noch sonst irgendein fundamentalistisch-islamistischer Quatsch. Wünsche einen "Guten Rutsch" in 2018.
29.12.17
21:10
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