Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.
Die Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) behandelt das Thema Al-Kuds. Al-Kuds sei das gemeinsame Erbe der Menschheit. So wie der Prophet seine Himmelsreise in Al-Kuds begann, so werde auch die Reise der Umma in Al-Kuds beginnen. Al-Kuds war lange Zeit ein Ort des Friedens und der Gerechtigkeit – und nicht des Konflikts und der Ausgrenzung.
Mit Trauer und Sorge werde verfolgt, wie Recht und Ordnung mit Füßen getreten werden. Internationale Vereinbarungen werden gebrochen, Al-Kuds werde zum Spielball der Politik gemacht. Es werde vergessen, dass schwere Fehler auch schwere Folgen haben.
Die Entscheidung der USA Jerusalem als Hauptstadt Israels zu erklären trage ganz sicher nicht zum Frieden in der Region bei, mache den Frieden zwischen den zwei Staaten fast unmöglich. Jerusalem sei für Muslime, Juden und Christen eine wichtige Stadt. Der Frieden in der Region hänge vor allem auch von ihnen ab. Entscheidungen, die das unmöglich machen, helfen niemandem.
Der Gläubige ist vertrauenswürdig
In der Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union für Anstalt und Religion (DITIB) geht es um die Vertrauenswürdigkeit eines Gläubigen. Der Glaube beherberge in sich Vertrauen und Sicherheit. Gläubig zu sein bedeute gleichzeitig, zu vertrauen, Vertrauen zu erwecken und durch Zuversicht und Ergebenheit an Allah ein umfängliches Sicherheitsempfinden zu verspüren. Die Aufgabe eines Muslims sei es, sich den Propheten zum Vorbild zu nehmen und sich mit seinem Charakter auszustatten, um ein vertrauenswürdiger Angehöriger der Umma zu werden. Denn wenn der Mensch vertrauenswürdig sei, dann werden auch Familien, Städte, Länder und das Universum sicher sein.
Allerdings beschädigen Entscheidungen zu Jerusalem (Al-Kuds) und die Entwicklungen in diesem Rahmen das Vertrauensklima, worauf die Menschheit angewiesen ist. Das Land, das seit Jahrtausenden Haus des friedlichen Zusammenlebens war, wird mit den neuen Entwicklungen in die Spirale des Unwohls verwickelt und die ganze Menschheitsfamilie wird mit einer großen Verzweiflung konfrontiert. Deshalb erwarte man, dass Fehlentscheidungen, die das Vertrauensklima der Region und unserer Welt tilgen, unverzüglich revidiert werden.
Kinderliebe
In der Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es um die Liebe zu Kindern. Ein Muslim habe die Aufgabe auf die seelische und körperliche Gesundheit seiner Kinder zu achten. Deshalb sei es wichtig sowohl auf die schulische Bildung und die richtige Erziehung zu setzen. Aber auch die Liebe dürfe in der Erziehung nicht zu kurz kommen. Der Prophet Muhammad (s) sei für Muslime da das größte Vorbild, denn erst mit ihm sei die offene Anerkennung und die Liebe zu den Kindern zur Normalität geworden.
Außerdem müsse man drauf achten, stets ein gutes Vorbild für die Kinder zu sein. Denn die Eltern seien die erste Erziehungsanstalt für die Kinder. Der Islam würde außerdem lehren, dass der Umgang mit Kindern liebevoll und aufmerksam vollzogen werden müsse.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.