In Leipzig startet im Januar das Großprojekt „Bibliotheca Arabica“. Mit dem Projekt wolle man die Grundlage für eine neuere arabische Literaturgeschichte schaffen.
Mit dem Großprojekt einer „Bibliotheca Arabica“ will die Sächsische Akademie der Wissenschaften die arabische Literaturgeschichte neu schreiben. Zum 1. Januar starten die geisteswissenschaftlichen Grundlagenforschungen unter der Leitung von Verena Klemm, Professorin für Arabistik und Islamwissenschaft an der Uni Leipzig, wie die Akademie am Mittwoch in Leipzig bekannt gab. Ziel sei es, weitreichende Erkenntnisse zur arabischen literarischen Produktion in ihren sozialen Zusammenhängen zu gewinnen.
Künftig soll die digitale Plattform „Bibliotheca Arabica“ auf Deutsch, Englisch und Arabisch das zentrale Arbeitsinstrument der Arabistik, Islamwissenschaft und der Nachbardisziplinen werden. Forscher aus aller Welt soll es damit erleichtert werden, das kulturelle Erbe zu erschließen und zu sichern. Das von Bund und Ländern finanzierte Projekt hat eine Laufzeit von 18 Jahren, mit einem jährlichen Förderbudget von mehr als 400.000 Euro.
Im Fokus stehen Bücher zwischen dem 12. und dem 19. Jahrhundert. Über das literarische, kulturelle und soziale Leben aus den sieben Jahrhunderten der sogenannten nachklassischen Zeit sei bislang nur wenig bekannt, so die Akademie. Quellen aus dieser Epoche seien kaum erschlossen und erforscht, weil sie lange als Zeit des Niedergangs der arabisch-islamischen Kultur nach ihrer klassischen Blütezeit verstanden worden sei. (KNA, iQ)