Die Landesregierung Niedersachsen nimmt in der kommenden Woche wieder Gespräche mit den islamischen Religionsgemeinschaften auf. Die Verhandlungen um einen Staatsvertrag werden vorerst nicht weitergeführt.
Nach fast einem Jahr Pause nimmt die Landesregierung in der kommenden Woche wieder Gespräche mit den islamischen Religionsgemeinschaften in Niedersachsen auf. Den Termin bestätigte am Freitag die Staatskanzlei in Hannover.
Die „Neue Osnabrücker Zeitung“ (Samstag) berichtete, unter anderem solle es bei der Unterredung am Mittwoch um die Imam-Ausbildung gehen. Die Landesregierung wolle Imame künftig wie christliche Pfarrer staatlich ausbilden. Das findet grundsätzlich auch der türkische DITIB gut. „Wir sind offen für Gespräche“, sagte der DITIB-Vorsitzende für Niedersachsen und Bremen, Yilmaz Kilic, der Zeitung. Allerdings gebe es noch viele offene Fragen, etwa, wer Imame einstellen und bezahlen solle.
Die Verhandlungen über einen Staatsvertrag mit der Schura Niedersachen und der DITIB will das Kultusministerium dem Bericht der Zeitung zufolge zurzeit nicht weiterführen. Der Vertrag sollte die Beziehung der Muslime mit dem Land regeln. Ähnliche Abkommen gibt es mit den christlichen Kirchen und der jüdischen Gemeinde. Die frühere rot-grüne Regierung hatte die Verhandlungen mit den beiden islamischen Religionsgemeinschaften trotz eines fast fertigen Vertrags im Januar abgebrochen, weil nach dem Putschversuch in der Türkei heftige Kritik am türkischen Moscheeverband DITIB laut geworden war. (dpa, iQ)