Eine aktuelle Umfrage hat gezeigt, dass die Mehrheit der Schweizer eine Zunahme der muslimischen Bevölkerung befürchten. Grund dafür sei die mediale Berichterstattung über Muslime.
Einer neuem Umfrage zufolge wäre für 70 Prozent der Schweizer eine Zunahme des muslimischen Bevölkerungsanteils problematisch. Dies gelte umso mehr, je älter die Befragten seien. Das geht aus einer Studie des Verlagshauses Tamedia hervor, über die der „Tages-Anzeiger“ (Mittwoch) berichtete.
Gegenüber dem Islam zeigten viele Befragte eine große Skepsis. Zwar betrug laut der Volkszählung von 2015 der Anteil muslimischer Gläubiger an der Gesamtbevölkerung lediglich 5,1 Prozent. Die Teilnehmer der Studie bezifferten den Anteil hingegen im Durchschnitt auf 17,2 Prozent. Dieses Phänomen zeige sich auch in anderen Ländern Europas, so die Zeitung weiter. Dies werde von Politikwissenschaftlern damit erklärt, dass Muslime in der medialen Berichterstattung überrepräsentiert seien.
Die Umfrage ergab zudem, dass Glaube und Religion im Leben vieler Schweizer eine untergeordnete Rolle spielen. Obwohl knapp die Hälfte der Befragten (48 Prozent) an eine höhere Macht glaubt, beten 57 Prozent nie, bei den unter 34-Jährigen sind es 65 Prozent. 52 Prozent der Befragten besuchten im vergangenen Jahr nie eine Glaubensstätte wie eine Kirche oder Moschee. 34 Prozent taten dies weniger als einmal pro Monat. Für die Tamedia-Umfrage wurden am 5. und 6. Dezember 17.143 Personen online befragt. (KNA, iQ)