Jerusalemer Benediktiner

Religion hat großes Friedenspotenzial

Religionen hätten ein großes Friedenspotenzial, meint der Jerusalemer Benediktiner Schnabel. Er warnt aber auch vor dem Gewaltproblem, das sich in Jerusalem manifestiere.

25
12
2017
Verständlicher Überblick: Das Religionen-Buch

Nikodemus C. Schnabel, Benediktiner und Prior-Administrator der deutschsprachigen Dormitio-Abtei in Jerusalem, sieht bei den Religionen großes Friedenspotenzial. Die Suche nach Gott bewahre davor, sein eigenes menschliches Urteil mit dem Gottes gleichzusetzen und schenke das Bewusstsein, dass man selbst auf Gottes Barmherzigkeit angewiesen sei, schreibt Schnabel in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ am Samstag. Dieses Bewusstsein verbinde Juden, Muslime und Christen.

Der Benediktiner räumte zugleich ein, dass die Religionen ein Gewaltproblem hätten. Jerusalem sei „eigentlich der optimale Ort, um Atheist zu werden“, schreibt er. Nirgendwo sonst zeigten die Religionen ihr „abgründiges Potenzial, das in ihnen schlummert“. Unangefochten von allen wissenschaftlichen Erkenntnissen lebten dort Religiöse „in ihren eigenen Wirklichkeitsblasen“, die ihnen ein wohnliches „Sakrotop“ böten. So wie der Fußball sich des Problems mit seinen Hooligans stellen müsse, so müssten auch die Religionen sich leidenschaftlich mit Gewaltbereiten und Dialogunfähigen auseinandersetzen, betont der Benediktiner. (KNA/iQ)

Leserkommentare

Dilaver Çelik sagt:
Leider verkennt der Priester, dass ausschließlich der von Natur aus gottlose und rassistische Zionismus Schuld an der ganzen Misere in Jerusalem ist. Und nicht das Judentum, das Christentum oder der Islam. Mit dem Zionismus wird es niemals Frieden geben. Erst wenn der Zionismus beseitigt ist - und das wird er eines Tages sowieso - wird in Jerusalem Frieden herrschen. So wie damals in der Zeit des Osmanischen Reiches. Auch in Deutschland, eine Hochburg des Zionismus, regt sich mittlerweile Widerstand gegen den Zionismus. Und zwar mit Erfolg. Der ganze Aufschrei dagegen in Deutschland ist der Beweis dafür, dass der Zionismus seine letzten Atemzüge macht. Die Zeiten, in der die Handlanger der Zionisten in Deutschland ihre Gegner einschüchtern konnten, ist ein für allemal vorbei. Niemand in Deutschland lässt sich mehr von den Handlangern der Zionisten einschüchtern. Das Blatt hat sich mittlerweile gewendet.
25.12.17
16:33
Ute Fabel sagt:
@ Dilaver Celik: Der Zionismus ist nicht gottlos, sondern das genaue Gegenteil ist der Fall. Es ist die Kernbotschaft der Thora, der heiligen Schrift der jüdischen Religion, dass es Jahwes Wille ist, dass das Land Isreal nur seinen auserwählten Stämmen gehören soll. Zur Erreichung dieses Ziels durfte schon David symbolisch den Philister Goliath und die Isrealiten insgesamt die Völker rundum abschlachten. Denken Sie nur daran, wie positiv der brutale Sturm Jerichos durch Jahwes auserkorene Stämme und die Ausrottung der dort ansässigen Bevölkerung in den Büchern Mose dargestellt. Heute würden wir dafür den Begriff „Genozid“ gebrauchen, was im Alten Testament zelebriert wird. Sie werden doch schwerlich behaupten können, dass die israelischer Siedler, die sich der Palästinensergebiete bemächtigen, eingefleischte Atheisten sind. Nein, es sind immer Religiöse, die nur den Auftrag ihres Gottes umsetzen.
26.12.17
10:12
korsar sagt:
@dilaver Sie wollen den Staat Israel beseitigen und sprechen den Juden ihre eigene Nation ab? Wie wollen sie das erreichen, wenn sie sagen das es sowieso bald soweit ist? Frieden kann nur dann Einzug halten, wenn man andere Länder akzeptiert und sich nicht in osmanischen Allmachtsphantasien verliert. Ihr post trieft leider nur so vor Antisemitsmus, furchtbar.
26.12.17
13:39
grege sagt:
Der selbstkritischen Aussage dieses Artikels kann ich nur zustimmen. Aufgrund des arabischen Nationalismus sowie des islamischen Extremismus in Paarung mit dem extremistischen Gedankengut einiger von extremistischen Juden hat sich Jerusalem zu einem Hort von Gewalt und Segration enwickelt. Die hier aufgetischten Verschwörungstheorien meines Vorredners von Erdowahns Gnaden gleichen genau den Denkmuster der Judenhetze, die hinter dem Vorhang eines vermeintlichen "Antizionismus" kaschiert werden. Leider Gottes schauen die größeren Islamverbände diesem Treiben entweider tatenlos zu oder gießen noch zusätzlich Öl ins Feuer, wie folgender Artikel "Das Schweigen unserer Muslime ist kaum zu überhören" von Peyman Engel schonungslos und beschämend darlegt.
28.12.17
8:17
Ute Fabel sagt:
Ich kann nicht erkennen, dass Religionen ein großes Friedenspotential im Nahen Osten eröffnen, wie der Jerusalemer Benediktiner Schnabel behauptet. Das genaue Gegenteil ist der Fall! Mitte der 1990er- Jahre war man einer endgültigen Friedenslösung schon sehr nahe. Jassir Arafat, Schimon Peres und Jitzchak Rabin erhielten 1994 den Friedensnobelpreis, ehe letzterer 1995 von einem jüdischen religiösen Fanatiker ermordet wurde. In den letzten zwanzig Jahren haben auf israelischer und palästinensischer Seite (Hamas) religiöse Kräfte die Oberhand gewonnen, was einen größeren Keil denn je in die Region getrieben hat.
28.12.17
10:43
Dilaver Çelik sagt:
@korsar Ich habe lediglich gesagt, was sowieso eintreffen wird, und nicht, was ich will. Das geht übrigens aus Geheimdienstberichten hervor. Die Antisemitismus-Keule zieht nur bei Deutschen, weil sie Schuldkomplexe haben, jedoch nicht bei Türken. Und das ist auch gut so.
28.12.17
17:17
Manuel sagt:
@Dilaver Çelik; Die Türken sind ja bis heute nicht einmal bereit sich für die Verbrechen an die Armeniern zu entschuldigen, also kehren Sie lieber mal vor der eigenen Tür. Israel hat schon in der Verganganheit den verbrecherischen Islamisten getrotz und wird es auch weiter tun, ob es einem wie Ihnen passt oder nicht. Und es kann immer auf die Unterstützung Deutschland bauen.
06.01.18
20:26