Eine aktuelle Pilotstudie in der Schweiz zeigt, dass Muslime überdurchschnittlich oft Diskriminierung erfahren und sich nicht anerkannt fühlen.
Eine aktuelle Pilotstudie des Forschungsinstituts GFS Bern hat gezeigt, dass 55 Prozent der befragten Muslime in den letzten zwölf Monaten Diskriminierung erfahren haben, wie das Magazin „Blick“ berichtete. Die Befragten berichten von tätlichen Angriffen, Mobbing, Ausgrenzung und Benachteiligung. Vor allem muslimische Frauen mit Kopftuch seien häufig betroffen. Zum Vergleich – bei der Gesamtbevölkerung liegt die Zahl der Diskriminierungsopfer bei etwa 20 Prozent.
35 Prozent der Befragten gibt an, Opfer von Hasskriminalität geworden zu sein. Davon sind mehr als 70 Prozent der Meinung, sie seien aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit angegriffen worden. Die Befragten gaben an, Angst zu haben, aber gleichzeitig den Drang zu verspüren weiterhin nach Anerkennung zu streben. 57 Prozent der Befragten gibt zu, sich im Alltag bewusst zurückhaltend verhalten, um nicht aufzufallen. 87 Prozent der Befragten findet, dass der Islam in der Schweiz nicht genügend Anerkennung finde. Den Wunsch nach einem Schweizer Imam Zentrum äußerten 69 Prozent der Befragten.
Die Studie sei allerdings nicht repräsentativ, wie wie GFS-Leiter Lukas Golder, gegenüber „Blick“ äußerte, da lediglich 511 Personen befragt wurden. Die Umfrage diene lediglich als Pilotstudie, die weitere Forschung auf diesem Gebiet anstoßen solle. Der Kontakt zu den Befragten wurde über acht muslimische Vereine und Organisationen hergestellt. Auftraggeber der Studie ist die türkische Organisation UETD (Union Europäisch-Türkischer Demokraten).