Schweiz

Pilotstudie – Jeder zweite Muslim wird diskriminiert

Eine aktuelle Pilotstudie in der Schweiz zeigt, dass Muslime überdurchschnittlich oft Diskriminierung erfahren und sich nicht anerkannt fühlen.

03
01
2018
Umfrage in der Schweiz
Schweiz © by Martin Abegglen auf flickr.com (CC BY 2.0), bearbeitet IslamiQ

Eine aktuelle Pilotstudie des Forschungsinstituts GFS Bern hat gezeigt, dass 55 Prozent der befragten Muslime in den letzten zwölf Monaten Diskriminierung erfahren haben, wie das Magazin „Blick“ berichtete. Die Befragten berichten von tätlichen Angriffen, Mobbing, Ausgrenzung und Benachteiligung. Vor allem muslimische Frauen mit Kopftuch seien häufig betroffen. Zum Vergleich – bei der Gesamtbevölkerung liegt die Zahl der Diskriminierungsopfer bei etwa 20 Prozent.

35 Prozent der Befragten gibt an, Opfer von Hasskriminalität geworden zu sein. Davon sind mehr als 70 Prozent der Meinung, sie seien aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit angegriffen worden. Die Befragten gaben an, Angst zu haben, aber gleichzeitig den Drang zu verspüren weiterhin nach Anerkennung zu streben. 57 Prozent der Befragten gibt zu, sich im Alltag bewusst zurückhaltend verhalten, um nicht aufzufallen. 87 Prozent der Befragten findet, dass der Islam in der Schweiz nicht genügend Anerkennung finde. Den Wunsch nach einem Schweizer Imam Zentrum äußerten 69 Prozent der Befragten.

Die Studie sei allerdings nicht repräsentativ, wie wie GFS-Leiter Lukas Golder, gegenüber „Blick“ äußerte, da lediglich 511 Personen befragt wurden. Die Umfrage diene lediglich als Pilotstudie, die weitere Forschung auf diesem Gebiet anstoßen solle. Der Kontakt zu den Befragten wurde über acht muslimische Vereine und Organisationen hergestellt. Auftraggeber der Studie ist die türkische Organisation UETD (Union Europäisch-Türkischer Demokraten).

 

Leserkommentare

Dilaver Çelik sagt:
Diskriminierungserfahrungen müssen dem Schweizer DITIB-Ableger, dem Religionsattachee sowie dem zuständigen türkischen Konsulat gemeldet werden, damit diese damit weiter verfahren, damit Diskriminierungen in Zukunft unterbunden werden können.
03.01.18
17:53
Ute Fabel sagt:
Der Begriff "Diskriminierung" wird gerade von Islamvertretern häufig propagandistisch verwendet. Es geht nicht um den Kampf gegen eine vermeintliche Schlechterstellung. In Wahrheit wird eine Sonderbehandlung angestrebt. Nicht jeder unerfüllte Wunsch aus der religiösen Sphäre, wie Kopftuchtragen immer und überall auch im Berufsleben, ist eine "Diskriminierung". Im Gleichbehandlungsrecht ist "Diskriminierung" ganz klar als weniger günstige Behandlung in einer vergleichbaren Situation definiert. Gilt in einem Betriebe das optische Neutralitätsprinzip in religiöser und weltanschaulicher Hinsicht, liegt keine Benachteiligung von Musliminnen vor, die aus religiösen oder politischen Gründen Kopftuch tragen wollen. Jeder, der sich nicht an dies fairen und für allen gleichen Spielregeln halten will, nimmt sich selbst aus dem Rennen.
04.01.18
7:53
grege sagt:
Gerade Islamvertreter werten die Ablehnung von Sonderrechten gerne als Diskriminierung, daher sind solche Aussagen mit Vorsicht zu genießen.
04.01.18
16:10
Julia sagt:
Wenn sich jemand diskriminiert fühlt, heißt das längst nicht, dass er auch diskriminiert wird. Moslems überstrapazieren aus politischen Gründen diesen Begriff über die Maßen. Der türksiche Staat, der sich stets verbittet, dass sich in seine inneren Angelegenheiten eingemischt wird, braucht sich da gar nicht reinzuhängen, da es eben innere Angelegenheiten der Schweiz sind, in die sich die Türkei nicht einzumischen hat. Auch nicht über den Ableger der Ditib, die eben auch nur eine türkische staatliche Behörde ist.
04.01.18
16:40
Johannes Disch sagt:
@Ute Fabel (Ihr Post vom 04.01.18, 7:53) Es geht nicht um eine Sonderstellung für Muslime/innen, sondern um ihre Grundrechte. Und sie dürfen ein Kopftuch tragen. Das ist die Regel! Ein Kopftuchverbot ist die Ausnahme, die sehr gut begründet sein muss. Man kann nicht das Neutralitätsprinzip zur Allzweckwaffe machen und es instrumentalisieren, um Muslimen ihr Grundrecht auf Religionsfreiheit immer weiter einzuschränken.
05.01.18
11:45
Charley sagt:
In Ägypten werden 98% aller Frauen Opfer sexueller Belästigung! Die Missachtung der Frauen in islamisch dominierten Ländern ist Gang und Gäbe. Darüber sprechen, bevor man pausenlos hier Empfindlichkeiten und beleidigte muslimische Eitelkeiten thematisiert!
06.01.18
11:02
Manuel sagt:
@Dilaver Çelik: Unterbunden muss der Einfluss der AKP in Europa werden!
06.01.18
20:23
Kritika sagt:
L.S. Der Berichtgeber: » 57 Prozent der Befragten gibt zu, sich im Alltag bewusst zurückhaltend verhalten, um nicht aufzufallen « ------- Eine erfreuliche Nachricht. Auch wenn es Muslims und KopftuchFrauen gerne anders hätten: genau diese Einstellung ist die einzig richtige. Wenn Muslims gerne belästigungsfrei unter ihren Gastgebern zu wohnen möchten, brauchen sie nur als Muslim "unsichtbar" zu sein. Die Polizei hat Wichtigeres zu tun, als KopftuchJäger zu jagen. Sie muss viele Islamischtische Gefährder im Auge behalten. Also weg mit Kopftuch, Nikab, Burka, Burkini. Diese Wahrheit gilt auch dann noch, wenn ein Islamofiler Rechtsgelehrter unbeirrt behauptet, unser GG erlaubt Kopftuchsüchtige Frauen zu provozieren. Belästigung kann das GG nicht verhindern; das können die Kopftuch-Islamistinnen nur selber tun. Kritika wünscht; die tun es auch. Gruss, Kritika
05.03.19
23:19