Berliner Gedächtniskirche

Pfarrer fordern fairen Umgang mit Islam

Die Berliner Gedächtniskirche fordert zusammen mit anderen einen „fairen Umgang“ mit Muslimen und dem Islam. Muslime dürften von Politik und Medien nicht anders behandelt werden, erklärte das Bündnis am Mittwoch.

06
01
2018
Fairen Umgang mit dem Islam
Die Berliner Gedächtniskirche © Berliner Gedächtniskirche

Der Pfarrer der Berliner Gedächtniskirche fordert zusammen mit anderen einen „fairen Umgang“ mit Muslimen und dem Islam. Muslime dürften etwa von Politik, Medien und Verwaltung nicht anders behandelt werden, erklärte das Bündnis am Mittwoch. Seit dem Terroranschlag am Breitscheidplatz habe er mehr Kontakt zu muslimischen Gemeinden, sagte Pfarrer Germer.

Dabei habe er erlebt, dass deren positive Aktivitäten in einem Teil der Medien nicht wahrgenommen oder als Fassade dargestellt würden. Als Beispiel nannte er die Neuköllner Begegnungsstätte (NBS). Ein Imam der Gemeinde hatte am Gedenken zum Jahrestag des Anschlags am 19. Dezember teilgenommen und eine kontroverse Debatte ausgelöst. 

Der Mann hatte sich zum Kriminalkommissar ausbilden lassen, wurde aber laut Polizei wegen „möglicher Kontakte in den islamistischen Bereich“ nicht in den Dienst übernommen. Die Gemeinde sprach von „vielschichtigeren“ Gründen. Die NBS – auch als Dar as-Salam Moschee bekannt – ist in den Berliner Verfassungsschutzberichten 2015/2016 genannt, weil sie Verbindungen zu Anhängern der islamistischen Muslimbruderschaft pflegen soll. Die Gemeinde klagt dagegen. „Wir selbst haben sie als ausgesprochen dialogoffen erlebt“, sagte Germer.

Selbstverständlich stünden Muslime und ihre Organisationen nicht außerhalb von Kritik, etwa wenn Frauen oder Andersgläubige diskriminiert oder angegriffen würden, heißt es in der Erklärung. Allerdings solle auch Kritik an Muslimen verhältnismäßig sein und nicht in pauschale Verdächtigungen münden.

„Der Einzelfall muss mit allen seinen Umständen gesehen, er darf nicht aufgebauscht werden oder zum „Islam-Bashing“ verleiten“, forderte das Bündnis. Zu den etwa 20 Unterzeichnern gehören nach Angaben der Organisatoren unter anderen die ehemalige Leiterin des Brandenburger Verfassungsschutzes, Winfriede Schreiber, ein Gerichtspräsident, Vertreter von Glaubens- und Weltanschauungsgemeinschaften und auch Unternehmer. (dpa, iQ)

Leserkommentare

Dilaver Çelik sagt:
Das ist leicht gesagt. Jedoch: Die beiden großen Kirchen würden bereits weniger als ein Zehntel jener "Kritik" sich selbst verbitten, welche Muslime gegenwärtig aushalten müssen.
07.01.18
0:04
Ute Fabel sagt:
Ich empfinde gegenüber Muslimen keinerlei Gefühle des Hasses. Moslem wird man ja in der Regel auch nicht deshalb, weil man sich diese Religion aktiv ausgewählt hat, nachdem man sie mit anderen Religionen verglichen hat. Der Islam wird den meisten Menschen - wie andere Religionen - faktisch in die Wiege gelegt und während des Aufwachsens eingehämmert. Allerdings bin ich der Überzeugung, dass unsere Welt eine bessere wäre, wenn die Religionen verschwinden oder zumindest an Bedeutung einbüßen würden. Vom Glaubensinhalt her - ein Engel diktiert einem Analphabeten der mehr als einem Jahrtausend die absolute Wahrheit und wir müssen darüber nachdenken, was gemeint war - halte ich den Islam ebenso wie das Christentum für völlig absurd. Ich betrachte es als einen Akt der Fairness gläubigen Moslems klipp und klar zu sagen, was ich von ihrer Religion halte (nämlich nichts), anstatt Respekt vorzuheucheln, den ich vor dem Islam nicht haben kann, nicht haben will und im Sinne der Meinungsfreiheit auch nicht haben muss.
08.01.18
11:14
Johannes Disch sagt:
Religion wird den Menschen doch nicht (mehr) eingehämmert. Die meisten Menschen sind als Erwachsene in der Lage, ihre Religion zu reflektieren und sich aktiv für den Glauben zu entscheiden. Das gilt auch für Muslime.
08.01.18
12:09
Muhammed Acar sagt:
@Ute Fabel Allerdings müssen sie auch im Sinne der Vernunft mit reflektierender Ehrlichkeit sich über die Religionen und hier insbesondere dem Islam beschäftigen, bevor sie Urteile abgeben. Denn der von ihnen beschriebene Glaubensinhalt des Islam ist nicht der Glaubensinhalt des Islam und ihre Beschreibung ist lediglich eine polemische Entwertung des Islam. Also fände ich es als Akt der Fairness, wenn sie zunächsteinmal ihre Position durchleuchteten und ersteinmal versuchen würden ansatzweise den/die Glaubensinhalt(e) des Islam lernen würden, damit dann eine ehrliche und faire Diskussion im Sinne der Meinungsfreihet möglich ist.
08.01.18
13:57
Ute Fabel sagt:
@Muhammed Acar: Nachdem ich den Koran in mehreren Übersetzungen zum Großteil selbst gelesen habe, hat sich meine Meinung zum Islam massiv verschlechtert. Mir ist zwar klar, dass es Moslems gibt, die sich aus dem Koran nur die Rosinen herauspicken bzw. in Wahrheit versuchen ihre eigenen aufgeklärteren Ansichten irgendwie mehr schlecht als recht in den Koran hineinzuprojezieren. Liberale Christen machen dasselbe mit der Bibel. Ich finde es aufgrund meines Gesamteindrucks, den ich vom Koran gewonnen habe, intellektuell aber völlig unredlich Mohammed als religiösen Toleranzbotschafter verkaufen zu wollen. Ich lasse mir keinen Sand in die Augen streuen, sondern bilde mir meine eigenes Werturteil. Die Unterteilung der Menschheit und erlösungswürdige Rechtgläubige und verdammungswürdige Schlechtgläubige zieht sich wie ein roter Faden durch den Text: Sure 9:28 “O die ihr glaubt! wahrlich, die Götzendiener sind unrein.” Sure 98:6 “Die Ungläubigen unter den Leuten des Buches (Juden und Christen): Sie sind von allen Wesen am abscheulichsten”. Sure 8,55: “Siehe, schlimmer als das VIEH sind bei Allah die Ungläubigen, die nicht glauben.”
09.01.18
12:32
Susanne sagt:
@Dilaver Çelik Die Kirchen bekommen auch genügend Kritik. Die harte Phase, in der sie Kritik erdulden mußten, ist natürlich längst vorüber, da die Kirchen sind gewandelt haben und im Heute (fast) angekommen sind (was auf die muslimischen Verbände nicht zutrifft). Im übrigen müssen Christen in islamischen Ländern einiges mehr erdulden, als Muslime in Deutschland.
09.01.18
15:54
Susanne sagt:
@Muhammed Acar Man muss nicht erst den Koran studieren, um zu sagen, dass es nicht in unsere Gesellschaft passt, wenn Muslime ihre Frauen unter Schleiehrn verstecken oder mit Fahrzeugen in Menschenmengen rasen, um so viele Menschen wie möglich zu töten oder wenigstens schwer zu verletzen. Die Lehren des Islam sind mir vollkommen egal, für mich zählt nur, was Muslime tatsächlich tun. Und das darf ich dann auch kritisieren. So ist das in Deutschland! In islamischen Staaten darf man das natürlich nicht, das ist mir schon klar.
09.01.18
15:58
Muhammed Acar sagt:
@Ute Fabel Im Sinne der Meinungsfreiheit nehme ich mir die Freiheit die Ehrlichkeit ihrer Aussage zu überprüfen. Als Beweis für ihre Aussage zitieren sie drei verschiedene Stellen aus dem Koran. Das bedeutet es reicht aus, um die Ehrlichkeit zu verifizieren, die Verknüpfung dieser Stellen mit ihrer Aussage zu bewerten. D.h., ob es gerechtfertigt ist, diese Stellen anzuführen. Falls sie wirklich ehrlich sind, müsste das der Fall sein, weil Ehrlichkeit eine ausführliche Rechereche und Einarbeitung in zitierte Sachen notwendigerweiße verlangt. Aus Platz Gründen gehe ich lediglich auf Vers 6 der Sura Der Beweis der Wahrheit ein. Dabei werde ich im folgenden die Punkte auflisten, die nicht von Ehrlichkeit ihrer Zitierung zeugen 1.Der Vers ist nicht komplett zitiert, sondern nur ein kleiner Teil. Für die Vollständigkeit zitiere ich aus der Übersetzung von Muhammed Asad: "Wahrlich jene, die (trotz allen Beweises) darauf aus sind, die Wahrheit zu leugnen. (-seien sie) von den Anhängern früherer Offenbarungen oder von jenen, die etwas anderem neben Gott Göttlichkeit zuschreiben - werden sich Feuer der Hölle finden, darin zu verbleiben: sie sind die schlechtesten Geschöpfe" 2.Nicht nur, dass sie nur ein Teil zitieren. Sie lassen eine Stelle weg, sodass ihre beabsichtigte Aussage verstärkt wird, nämlich, dass die Christen und Juden von allen Wesen am abscheulichsten seien nach dem Koran. Ist das so? Sehen wir, was Gott dazu sagt, so kommen wir zu drittens. 3.Die Aussage, dass der Koran meine, dass ALLE Christen und Juden vom Wesen am abscheulichsten seien, ist falsch und wurde von ihnen künstlich durch falsches zitieren konstruiert, denn in der Sure Das Mahl in Vers 82 sagt der Barmherzige: "Du wirst sicherlich finden, dass von allen Leuten die feindseligsten sind gegenüber jenen, die (an diese göttliche Schrift) glauben, die Juden sind wie auch jene, die darauf aus sind, etwas anderem neben Gott Göttlichkeit zuzuschreiben; und du wirst sicherlich finden, dass von allen Leuten jene, die sagen:"Siehe, wir sind Christen", am nächsten kommen, Zuneigung jenen gegenüber zu verspüren, die (an diese göttliche Schrift) glauben: dies ist so, weil unter ihnen Priester und Mönche sind und weil diese nicht zum Hochmut geneigt sind." Also gilt der von ihnen zitierte Vers für bestimmte Leute, nämlich die, die in offenkundiger Feindseligkeit und Ignoranz gegenüber den Muslimen stehen und ohne Rücksicht auf Wahrheit und Ehrlichkeit versuchen die Muslime zu schwächen. Zusammengefasst: Drei Punkte beweisen eindeutig, dass sie nicht ehrlich argumentieren und ich hoffe, dass alle Besucher dieser Seite diese Tatsache berücksichtigen, wenn sie ihre Kommentare lesen, denn sie haben sich von einer ehrlichen Diskussion disqualifiziert. Im Sinne der Meinungsfreiheit haben sie das Recht weiter unehrliche Argumente zu konstruieren, aber sie schaden nur sich selbst damit.
10.01.18
19:31
Johannes Disch sagt:
@Ute Fabel (Ihr Post 09.01.18, 12:32) -- "Nachdem ich den Koran in mehreren Übersetzungen zum Großteil selbst gelesen habe...." (Ute Fabel) Lesen alleine reicht nicht. Man muss wissen, wie der Text zu lesen ist. Ein religiöser Text ist kein Kochbuch. Haben Sie sich mit der Struktur des Korans beschäftigt? Mit seinem Aufbau? Mit der Geschichte seiner Entstehung? Mit dem historischen und theologischen Kontext der Suren? Das Kleben am Wort-- der Fachbegriff dafür ist "Skripturalismus"-- wird dem Koran jedenfalls nicht gerecht. Man kann sich nicht einfach irgendwelche Suren raussuchen, die einem grade in den Kram passen. Der Koran ist ein kompliziertes, komplexes und höchst anspruchsvolles Buch.
10.01.18
20:16
Ute Fabel sagt:
@Muhammed Acar: Ihre ausführlichere Erläuterung des von mir zitierten Loranverses unter Punkt 1 macht die Botschaft nicht besser. Ja, ich leugne dass es Allah gibt. Mohammed halte ich neben Jesus für einen der am meisten überbewerteten Personen der Geschichte. Deshalb wünscht mir der selbst ernannte Prophet ihrer Religion Hölle und Feuer! Pfui, wie selbstgerecht! Ich wünsche Ihnen hingegen ein langes und glückliches Leben. Mensch Sei Dank hat sich die Lebenserwartung und Lebensqualität seit der Zeit Mohammeds und Jesus ja beträchtlich erhöht. Fünf Mal am Tag Beten, Fasten im Ramadan und Pilgerfahrten haben das sicher nicht bewirkt.
11.01.18
18:04
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