Die Evangelischen Frauen in Deutschland sprechen sich gegen ein Kopftuchverbot aus. Dies widerspreche dem Selbstbestimmungsrecht und der Religionsfreiheit.
Die Evangelischen Frauen in Deutschland (EFiD) sprechen sich gegen ein Kopftuchverbot aus. Einzelne Kleidungsstücke von Frauen sollten nicht ins Zentrum gesamtgesellschaftlicher Debatten gestellt werden und dabei emotional und symbolisch aufgeladen werden, erklärte der Dachverband von 39 evangelischen Frauenorganisationen am Montag in Hannover. „Zur grundgesetzlich garantierten freien Entfaltung der Persönlichkeit gehört auch das Recht jeder Frau, frei über ihre Kleidung zu entscheiden“, sagte die EFiD-Vorsitzende Susanne Kahl-Passoth. Von der Umsetzung dieses Rechtes in gesellschaftliche Realität sieht der Dachverband Deutschland noch weit entfernt.
Ein generelles Kopftuchverbot sei verfassungswidrig. Denn zur Religionsfreiheit gehöre auch das Recht zum Tragen eines Kopftuches oder anderer religiöser Symbole, heißt es in dem EFiD-Kommentar „Zur gesellschaftlichen Diskussion um das muslimische Kopftuch“. „Wir halten diese Bestärkung der Religionsfreiheit in einem säkularen Staat – und genau das ist Deutschland – für den richtigen Weg“, sagte die stellvertretende Vorsitzende Angelika Weigt-Blätgen.
Evangelische Christinnen in Deutschland sollten sich laut dem Dachverband verstärkt für Religionsfreiheit und vor allem auch für den Religionsfrieden einsetzen. „Gelingender Dialog ist möglich. Wir können und müssen in unserer Gesellschaft die Regeln für ein gelingendes Zusammenleben in Frieden und Freiheit immer wieder neu miteinander aushandeln“, so der EFiD. (KNA/iQ)