Polen

Rassistischer Übergriff auf 14-Jährige

Eine 14-jährige Muslimin wurde in Polen von einem Unbekannten wegen ihrer Hautfarbe zunächst verbal und dann auch tätlich angegriffen. Polens Ministerpräsident Morawiecki verurteilt den Übergriff aufs Schärfste.

09
01
2018
Symbolbild: Muslime werden angegriffen © Ron Zmiri auf shutterstock, bearbeitet IslamiQ

Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki hat einen mutmaßlich fremdenfeindlich motivierten Übergriff auf ein 14-jähriges Mädchen in Warschau verurteilt. Die Attacke auf die Jugendliche wegen ihrer Hautfarbe sei zutiefst zu verurteilen, schrieb er am Freitag bei Twitter nach dem Angriff eines Mannes auf eine Jugendliche türkischer Herkunft. Medienberichten zufolge soll der Angreifer die Parole: „Polen den Polen“ gerufen haben. Morawiecki twitterte: „Für Rassismus ist in Polen kein Platz. Wir werden alles tun, damit Polen für jeden sicher ist.“

Nach vorläufigen Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft wurde das Mädchen am Donnerstag auf dem Rückweg von der Schule von einem etwa 40-jährigen Mann zunächst verbal und dann auch tätlich attackiert. Die Behörde, die nach Angaben der Agentur PAP in dem Fall ermittelte, wollte zunächst keine näheren Angaben machen. Demnach hatten die Eltern des Mädchens die Tat bei der Polizei gemeldet.

Polens nationalkonservative Regierung weigert sich strikt gegen die Aufnahme von Flüchtlingen. Die Zahl rassistisch motivierter Übergriffe in dem Land ist in den vergangenen Jahren gestiegen.

Steigende Fremdenfeindlichkeit in Polen

Ende November wurde das islamische Kulturzentrum in Warschau, der Hauptstadt Polens, angegriffen. Ein Unbekannter hatte die Fenster des Kulturzentrums eingeschlagen und dabei die gesamte Fensterfront beschädigt. Eine Überwachungskamera zeichnete den Angriff auf. Der Verdächtiger wurde später von der Polizei festgenommen.

Eine aktuelle Umfrage hat gezeigt, dass jeder Dritte Pole sich durch den Islam bedroht fühle. Unterschiede gibt es bei den Altersgruppen und den Wohnorten. Bei einem sogenannten Unabhängigkeitsmarsch sind 60.000 Nationalisten und Rechtsradikale durch die Straßen Warschaus gezogen. Gemeinsam haben sie für ein „weißes Europa“ und einen „islamischen Holocaust“ demonstriert. (dpa, iQ)

Leserkommentare

Kritika sagt:
L.S. War das Mädchen als MuslimFrau verkleidet? Ging sie trozdem alleine? Muslims sind in Polen bekanntlich noch weniger willkommen als die Deutschland; wurde sie vielleicht deshalb als unerwünschte Muslim belästigt? Hat der "Angreifer" ausser „Polen den Polen“ zu rufen ihr noch etwas getan? Was? Berichterstattung bedeutet nicht Vermutungen zu streuen sonder Fakten zu berichten. Gruss, Kritika
09.01.18
14:54
Kritika sagt:
L.S. In WW2 eroberten die Deutschen als erstes Land Polen und besetzten es. Nach deren Befreiung von den Deutschen, besetzte die USSR Polen nahtlos. Beide BesatzungsMächte kannten keine Freiheit von Meinungsäusserung und hatten ein pseudo "JustizSystem" das auf Terror und Willkür angelegt war. Mit Blick auf undemokratische, unfreie Zustände in bereits vom Islam beherrschten Staaten, sehen viele Polen erneut ihre Freiheit - nun vom Islam - bedroht. Flotte Sprüche wie "Freiheit oder Islam" und "Wehret den Anfängen" erfreuen sich deswegen breiter Zustimmung. In solchen Fällen trifft es bedauerlicherweise immer wieder auch Unbeteiligte. Wie berichtet geht die Polizei gegen solche Straftaten durchaus vor. So schützt sie sogar aber mit Recht diejenigen, die ihr Gastrecht überziehen. Anstelle dass die wenigen Muslims dort Low Profile zeigen, laufen die zudem provozierend mit Kopftuch durch die Gegend und giessen Öl in's Feuer. Wer Wind säht braucht sich über den Sturm nicht zu wundern. Gruss, Kritika
12.01.18
15:02