Der katholische Militärbischof Franz-Josef Overbeck plädiert für eine islamische Militärseelsorge für die rund 1500 muslimischen Soldaten in der Bundeswehr.
Der katholische Militärbischof Franz-Josef Overbeck setzt sich für eine Seelsorge der etwa 1.500 bekennenden Soldaten muslimischen Glaubens ein. Seiner Meinung nach sollte sichergestellt werden, dass eine entsprechende Seelsorge auch für diese Gläubigen möglich werde, sagte er im Interview dem Bonner „General Anzeiger“ (Donnerstag).
„Ungeachtet dessen möchte ich natürlich auch Menschen anderen Glaubens helfen, dass sie ihren Glauben leben können, ohne dass ich mich ihnen hierbei aufzwängen will“, erklärte der Essener Bischof. Beispielsweise trage er mit dafür Sorge, dass diese Menschen mit einem Vertreter ihrer Religionsgemeinschaft in Kontakt treten könnten.
Laut Overbeck muss es aber klar sein, dass diese entsprechenden Religionsvertreter auch den deutschen Standards entsprechen – „mit Blick auf Grundgesetztreue, Friedensverbundenheit oder Gleichberechtigung der Geschlechter“. Das sicherzustellen, sei Aufgabe des Staates. „Die Umsetzung wird vermutlich einige Herausforderungen mit sich bringen; ähnlich wie bei der Organisation des muslimischen Religionsunterrichts“, so der Militärbischof. Die Kirchen hätten auch lange vor Gründung der Bundesrepublik eine Lerngeschichte hinter sich gebracht. „Diese steht manch anderen Glaubensgemeinschaften noch bevor“, sagte Overbeck. (KNA, iQ)