In einer Pressemitteilung äußerte sich der Caritasverband zu den Antisemitismusvorwürfen und der Versetzung eines Mitarbeiters. Die Versetzung erfolgte auf dessen eigenen Wunsch.
Der Caritasverband für Stadt und Landkreis Hildesheim hat sich zu den Antisemitismusvorwürfen eines Mitarbeiters der Service- und Beratungsstelle gegen Radikalisierung und Demokratiefeindlichkeit (RADIUS) geäußert. Medien hatten in der vergangenen Woche über eine „israelfeindliche Einstellung“ des Mitarbeiters berichtet, der in der Beratungsstelle unter anderem Präventionsarbeit gegen Antisemitismus leisten soll.
Demnach soll er in den Jahren in dem Zeitraum zwischen 2014 – 2015 unter anderem eine Grafik mit Hakenkreuz und Davidstern auf seiner Facebook-Seite geteilt haben, in welchem Kontext das verfassungswidrige Hakenkreuz eingebettet war, ist nicht bekannt
Nach sorgfältiger Prüfung und Gesprächen mit dem Mitarbeiter und den Projektpartnern hat der Verband der Bitte des Mitarbeiters entsprochen und ihn von dem Projekt abgezogen“, heißt es in der Pressemitteilung. Die Caritas habe die öffentliche Kritik sehr ernst genommen und die Vorwürfe geprüft, betonte Caritas-Vorstand John G. Coughlan. Seiner Aussage nach gibt es an der fachlichen Qualifikation und den politischen Einstellungen des Mitarbeiters weiterhin keine Beanstandungen.
Der Pressesprecher Thomas Pohlmann teilte IslamiQ auf Anfrage nun mit, dass der Caritasverband für Stadt und Landkreis Hildesheim den Mitarbeiter an einer anderen Stelle weiterbeschäftigen werde. Wo und wie genau stehe noch nicht fest. „Wir möchten die Arbeit von Radius nicht durch die aktuelle Diskussion über die im Raum stehenden Vorwürfe überlagern lassen“, erklärte Coughlan.
„Unbedarfter Umgang“ mit Facebook
Medien hatten in der vergangenen Woche über eine „israelfeindliche Einstellung“ des Mitarbeiters berichtet, der in der Beratungsstelle unter anderem Präventionsarbeit gegen Antisemitismus leisten soll. Demnach soll er in den Jahren in dem Zeitraum zwischen 2014 – 2015 unter anderem eine Grafik mit Hakenkreuz und Davidstern auf seiner Facebook-Seite geteilt haben, in welchem Kontext das verfassungswidrige Hakenkreuz eingebettet war, ist nicht bekannt
Der Caritas waren diese Vorwürfe nach Angaben von Sprecher Thomas Pohlmann bei der Einstellung des Sozialpädagogen nicht bekannt. Er wertete die Beiträge zunächst als „unbedarften Umgang“ mit dem Netzwerk Facebook, nicht aber als Antisemitismus. Gegenüber IslamiQ bestätigt Pohlmann dies und ergänzte, dass die Inhalte der Beiträge nicht mehr nachvollziehbar seien, da sie zu weit zurückägen.
Keine Hinweise auf antisemitisches Verhalten
Nach der öffentlichen Kritik hat der Verband nun das Gespräch mit dem vorherigen Arbeitgeber, einer Sozialagentur, gesucht. Dort seien in Bezug auf die damaligen Vorwürfe intensive Gespräche mit ihm geführt worden. Dabei hätten zu keiner Zeit „eine Verfehlung oder gar antisemitisches Verhalten bzw. Äußerungen“ festgestellt werden können, so die Caritas. An der Hildesheimer Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK), wo er 2016 ein Seminar zu Israel und Palästina übernahm, war er deshalb als Lehrbeauftragter beurlaubt worden. Auch die Prüfung seiner Lehrveranstaltungen durch die HAWK habe keinerlei Hinweise oder Kritik hinsichtlich einer politisch oder inhaltlich unausgewogenen Lehre ergeben.
Der Mitarbeiter selbst kann nach Angaben der Caritas nachvollziehen, dass seine Facebook-Posts auf Unverständnis gestoßen sind. Er lege Wert darauf, dass er niemals antisemitisches Gedankengut verbreiten wollte und derartige Positionen auch nie vertreten habe, hieß es. „Entsprechende Anschuldigungen weist er entschieden zurück.“ (KNA, iQ)