Evangelische Landessynode

Muslime können künftig in evangelischen Einrichtungen arbeiten

Die evangelische Kirche im Rheinland plant eine interkulturelle Öffnung des Kirchen-Arbeitsrechts. Künftig sollen auch Muslime soziale Berufe in kirchlichen Einrichtungen ausüben können.

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01
2018
Symbolbild: Landeskirche © Facebook, bearbeitet by iQ.
Symbolbild: Landeskirche © Facebook, bearbeitet by iQ.

Auf der evangelischen Landessynode im Rheinland am Freitag sprach sich die Kirche für die interkulturelle Öffnung des Kirchen-Arbeitsrechtes aus, sodass auch Muslime künftig soziale Berufe in Kirchlichen Einrichtungen, wie beispielsweise als Pfleger in Altenheimen oder Erzieher in Kindergärten, ausüben können. Der WDR berichtete darüber.

Die evangelische Kirche führt verschiedene Gründe für die geplante Reform an. Zum einen geht es um die Vertiefung des christlich-muslimischen Dialoges. Die Kirche sprach sich auf der Landessynode auch für die flächendeckende Einführung von islamischem Religionsunterricht an Schulen aus.

Konkret verzeichnen evangelische Einrichtungen aber auch einen erheblichen Fachkräftemangel, der durch die Einstellung von Menschen anderer Konfessionen behoben werden soll. Außerdem werden in evangelischen Krankenhäusern, Altenheimen und in Kindergärten schon längst nicht mehr nur evangelische Patienten und Kinder versorgt und betreut. Demnach sei es naheliegend, wenn sich diese Vielfalt auch bei den Angestellten wieder spiegelt. Ausgeschlossen von der Öffnung des Arbeitsrechtes sind allerdings die Kernbereiche Verkündigung, Seelsorge und evangelische Bildung. Hier werden auch zukünftig nur Mitglieder der evangelischen Kirche angestellt.

Wann die geplante Arbeitsrechtreform umgesetzt wird, ist noch nicht bekannt. Genauso wie es noch unklar ist, ob auch Musliminnen mit Kopftuch in evangelischen Einrichtungen tätig werden können.

Leserkommentare

Johannes Disch sagt:
Das ist eine sehr sinnvolle und schon lange überfällige Reform des kirchlichen Arbeitsrechts, das die Kirche im Rheinland hier plant. Man kann nur hoffen, dass andere kirchliche Verbände folgen werden.
15.01.18
18:42
Dirk Chr. Siedler sagt:
Hallo, diese Regelung wird schon im Rahmen eines Modell-Versuchs praktiziert. In Kitas und KKH'ern arbeiten auch schon Muslime. Da häufig KIrchengemeinden Anstellungsträger sind, entscheiden auch sie, ob auch Muslima mit Kopftuch eingestellt werden (können). Da wird es sicher regional Unterschiede geben.
15.01.18
19:21
Frederic Voss sagt:
Planen die islamischen Verbände und Institutionen auch eine interkulturelle Öffnung? Sollen künftig auch Christen in islamischen Einrichtungen soziale Berufe ausüben können? Gibt es da dann auch religiöse Vielfalt in fröhlicher, respektierender Eintracht & Toleranz bzw. Akzeptanz?
16.01.18
21:44
Johannes Disch sagt:
Das ist eine sehr vernünftige Änderung des kirchlichen Arbeitsrechts für die es Zeit wird. Hoffentlich folgen andere kirchliche Verbände.
17.01.18
11:33
Ümmühan YILDIRIM sagt:
Ich habe12 Jahren in der Kirche ehrenamtlich gearbeitet und seit dem 1 Dezember richtig als Mitarbeiterin in der Kirche 🙏 Wem ich helfe ist es mir egal wem ich helfe da geht es um Hilfe und nicht religion heute hatten wir Gottesdienst für Muslime das hat mich sehr sehr gefreut ich bin dankbar und bin froh das ich in der Hinsicht nie Probleme mit meine Mitmenschen hatte Mit freundlichen Grüßen
06.01.20
1:23
Isa Ibn Yussuf Al-Almani sagt:
Ich bin ein Konvertierter Moslem. Ich muss sagen, ich finde das sehr gut, und hoffe,das es umgesetzt wird. Klar das in den direkten religionsbereichen kein Muslime eingesetzt werden kann. Ich kenne viele Muslime , welche mit Personen anderer Religionen zusammenarbeiten , auch viele im sozialen Umfeld. Ob es jetzt hier in deutschland soziale islamische Einrichtungen gibt ist mir leider nicht bekannt.
20.09.23
11:20