Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.
Die Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) thematisiert diese Woche den Propheten Ayyûb (a). Alle Propheten zeichneten sich durch ihre Geduld aus. Vor allem der Prophet Ayyûb (a) wird im Koran als Vorbild für Geduld und Standhaftigkeit beschrieben, da er trotz großem Leid den Einflüsterungen des Schaytans kein Gehör schenkte.
Ayyûb (a) war ein ergebener und dankbarer Diener Allahs. Allah prüfte ihn, indem er ihm all diese Gaben wegnahm. Aber Ayyûb (a) blieb standhaft, denn dass er diese Gaben nicht mehr besaß, änderte nichts an seiner Beziehung zu Allah. Zusätzlich zum Verlust seines Besitzes wurde Ayyûb (a) auch noch schwer krank. Trotz seiner Not beklage sich Ayyûb (a) wieder über die Krankheit und der damit verbundenen Prüfung, noch das Allah ihn verlassen und vergessen habe.
Es dürfe nicht vergessen werden, dass kein Leid für immer sei. Schwere Prüfungen seien kein Zeichen dafür, dass Allah den Menschen verlassen habe, sondern vielmehr eine Befreiung der begangenen Sünden im Diesseits.
In der Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) geht es um den jüngsten Gericht. Der Glaube an das Jenseits gehöre zu den sechs Glaubensgrundlagen im Islam. In sehr vielen Versen im Koran werde betont, dass das weltliche Leben vergänglich, aber das jenseitige Leben hingegen ewig sei. Die Menschen sollten sich nicht von den weltlichen Begierden trügen lassen und sich stattdessen bemühen, das Bessere und das Fortwährende Glück im Jenseits zu erlangen. Gleichzeitig werde zum Ausdruck gebracht, dass die Menschen auch das weltliche Leben nicht vernachlässigen sollten, da das ewige Leben nur durch die Bemühungen im diesseitigen Leben verdient werden könne und somit das jenseitige Glück vom weltlichen Leben abhänge.
An diesem Tag werde jeder Mensch einzeln zu Rechenschaft gezogen, d.h., dass der Mensch danach befragt werde, womit er sein Leben verbracht habe, wie er die Jugend verbracht habe, wie er seinen Verdienst erworben habe, wie er diesen ausgegeben habe und ob er das, was er wusste, umgesetzt habe. Jeder, der auch nur einen Hauch Gutes getan habe, werde die Belohnung erhalten und jeder, der auch nur einen Hauch Böses getan habe, werde die entsprechende Strafe bekommen und es werde keinerlei Ungerechtigkeit geben.
In der Freitagspredigt des Verbands Islamischer Kulturzentren (VIKZ) geht es um die Wertigkeit des Menschen, die nur durch seine Ehrfurcht vor Allah (Takwâ) messbar sei. Der Mensch sei etwas Besonderes, er stelle mit seinem Dasein den Kern der Schöpfung dar. Daher sei es wichtig den Menschen nicht auf sein Äußeres zu begrenzen, das heißt ihn nicht allein mit seinem materiellen Dasein versuchen zu verstehen. Eine Bestimmung des Menschen rein von seiner Rasse, seiner Hautfarbe, seines Wohlstandes oder seiner familiären Abstammung her sei eine starke Einengung und werde ihm in keinster Weise gerecht.
Kein Mensch habe die Möglichkeit, selbst zu entscheiden über Vater und Mutter und über Rasse und Hautfarbe. Dies sei außerhalb seines Wirkungsbereiches und daher kein Grund, um daraus Wertigkeit zu schöpfen oder deswegen getadelt zu werden.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.