Im Juni raste ein Mann in eine Menschenmenge vor der Moschee im Finsbury Park. Nun muss er sich vor Gericht verantworten. Die Anklage lautet auf Mord.
Der mutmaßliche Attentäter der Londoner Moschee-Attacke im vergangenen Jahr soll aus Hass auf Muslime gehandelt haben. Das geht aus der Anklageschrift hervor, die zum Prozessauftakt am Montag vor einem Gericht in London verlesen wurde.
Bei dem Angriff auf Moschee-Besucher mit einem Lieferwagen im Londoner Stadtteil Finsbury Park im Juni wurde ein Mann getötet, neun wurden verletzt. Die Polizei spricht von einer Terrorattacke. Die Anklage lautet auf Mord und versuchten Mord. Der aus Cardiff stammende Angeklagte plädierte auf unschuldig.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem 48-jährigen Angeklagten vor, absichtlich in eine Menschentraube gerast zu sein, die sich um einen kollabierten 51-jährigen Mann gebildet hatte. Der am Boden sitzende Mann wurde überrollt und starb an seinen Verletzungen. Der Angreifer konnte von umstehenden Menschen überwältigt werden.
Der Angeklagte habe ein Zeichen setzen wollen, in dem er Muslime töte, sagte der Staatsanwalt am Montag. Er habe sich durch Berichte über Extremisten und über eine Bande von mehrheitlich muslimischen Sexualstraftätern, die jahrelang britische Jugendliche missbrauchten, radikalisiert. Seine Ansichten habe er auf einem handschriftlichen Pamphlet in dem Lieferwagen hinterlassen. (dpa, iQ)