Islamische Religionsgemeinschaften verurteilen die Angriffe auf Moscheegemeinden und rufen Sicherheitsbehörden auf, ihre Sicherheit zu gewährleisten.
Islamische Religionsgemeinschaften in Deutschland zeigen sich besorgt über die jüngsten Moscheeanschläge und fordern die Sicherheitsbehörden auf, den Schutz von Moscheen zu gewährleisten.
In einer Pressemitteilung verurteilt der Koordinationsrat der Muslime (KRM) die Serie von Angriffen auf türkischstämmige Moscheegemeinden aufs Schärfste. „Die Kämpfe im Norden Syriens werden zum Anlass genommen, um vermehrt gegen türkische Einrichtungen und insbesondere Moscheen zu hetzen und den Terror nach Deutschland hinein zu tragen. Bei Anschlägen auf Moscheegebäuden der DITIB unter anderem in Minden und Leipzig wurden Wände beschmiert, Fenster eingeschlagen und Sachschäden verursacht. Auf dem Flughafen in Hannover spielten sich Szenen ab, die uns erschrecken und aufhorchen lassen“, heißt es in der Pressemitteilung.
„Die Sicherheitsbehörden sind aufgefordert, die Sicherheit der Gotteshäuser und ihrer Besucher zu gewährleisten“, fordert der KRM. Denn Gotteshäuser seien „Zufluchtsorte für Spiritualität und inneren Frieden in der Gesellschaft und genießen besonderen Respekt und Schutz“.
Besonders betroffen ist die islamische Religionsgemeinschaft DITIB von der Angriffsserie. Die Religionsgemeinschaft kritisiert nicht nur die Anschlagsserie, sondern auch die verbalen und medialen Angriffe auf DITIB. „Die aktuellen Kämpfe in der syrischen Region Afrin werden derzeit zum Anlass genommen, die DITIB-Moscheen in sozialen Netzen oder medialen Debatten ausdrücklich als Zielobjekt zu zeigen. Leider waren auch in den letzten zwei Tagen zwei DITIB-Gemeinden Ziel terroristischer Anschläge. Zu befürchten sind Nachahmungstäter. Über diese Entwicklung ist unsere DITIB-Gemeinschaft sehr besorgt. Wir verurteilen jede Art von Zwietracht und Ungerechtigkeit, jede Art von Terror, Gewalt und Aufruf zu Gewalt“, heißt es in einer aktuellen Pressemitteilung von DITIB.
Auch die Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) solidarisiert sich mit den betroffenen Moscheegemeinden und verurteilt die Angriffe. „Türkeistämmige Muslime in Deutschland sind zutiefst besorgt über die feigen und schändlichen Angriffe von Anhängern der Terrororganisation PKK. (…) Deutschland darf kein Ort sein, in dem Menschen Angst davor haben, ihr Haus zu verlassen oder eine Moschee aufzusuchen. Der PKK-Terror ist längst in Deutschland angekommen und wütet bereits. Die Sicherheitsbehörden stehen in der Pflicht, die Sicherheit von Muslimen und ihren Einrichtungen zu gewährleisten und die Täter ihrer gerechten Strafe zuzuführen“, so Kemal Ergün, Vorsitzender der IGMG.