Der kanadischen Statistikbehörde zufolge seien islamfeindliche Übergriffe in Kanada im Vergleich zu den Vorjahren drastisch gestiegen. Auch in Deutschland stieg diese Zahl zuletzt deutlich an.
Nach Angaben der kanadischen Statistikbehörde sind Hassverbrechen gegen Muslime seit 2015 um 60% gestiegen. Laut der Statistikbehörde war der Hauptgrund für diesen Anstieg die vorherrschende Hass-Rhetorik während den Wahlen im Jahre 2015.
Bei den Hassverbrechen handelte es sich ausschließlich um religiös motivierte Taten, die einen islamfeindlichen oder einen antisemitischen Hintergrund haben. Diesen Taten folgten durch rassistisch motivierte Übergriffe.
Den Höhepunkt der Hassverbrechen markierte der Moscheeanschlag in Quebec. Mutmaßliche Terroristen haben während des Abendgebets im Januar 2017 eine Moschee in der ostkanadischen Stadt Québec gestürmt und auf die Gläubigen geschossen. Sechs Menschen seien dabei getötet und acht weitere verletzt worden. Kanadas Premier Justin Trudeau bezeichnete die Bluttat als „Terroranschlag auf Muslime“ und versprach, die Täter zur Rechenschaft zu ziehen.
Laut einem Bericht der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Samstag) gibt es in Deutschland mehr Übergriffe auf Muslime und islamische Einrichtungen als bisher bekannt. Dabei seien allerdings weniger Menschen verletzt worden. Das gehe aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linken hervor. In fast allen Fällen seien die Täter nach bisherigen Erkenntnissen Rechtsextreme gewesen.
Polizei und Verfassungsschutz hätten im zweiten Quartal 274 islamfeindliche Angriffe registriert und damit ihre zunächst genannte Zahl von 201 nach oben korrigieren müssen, so die Zeitung. Auch im dritten Vierteljahr sei die Zahl der Übergriffe mit 217 höher gewesen als im ersten (200). Im dritten Quartal seien bei den Angriffen neun Menschen verletzt worden, im zweiten seien es 16 gewesen. Die Zahl der Angriffe auf Moscheen und Religionsstätten seien vom zweiten zum dritten Quartal von 13 auf 16 gestiegen.