Deutschlands Botschafterin in Myanmar äußerte sich besorgt über die Situation der muslimischen Minderheit Rohingya. Myanmar müsse die Verantwortung für die Rohingya übernehmen.
Die Bundesregierung hat sich besorgt über die jüngste Entwicklung in Myanmar geäußert, wo mehr als 680 000 Menschen aus Furcht vor Verfolgung ins Nachbarland Bangladesch geflohen sind. Deutschlands Botschafterin in dem südostasiatischen Staat, Dorothee Janetzke-Wenzel, sagte in einer am Freitag verbreiteten Rede: „Die Deutschen und die Europäer sind verstört darüber, was im Bundesstaat Rakhine immer noch vor sich geht.“ Der Bundesstaat an der Grenze zu Bangladesch ist die Heimat der muslimischen Minderheit der Rohingya.
Die Botschafterin sagte, wenn Menschen wegen ihrer Zugehörigkeit zu einer anderen ethnischen Gruppe oder Religion ausgegrenzt würden, würden Deutsche an ihre eigene Vergangenheit erinnert. Myanmar habe immer noch die Möglichkeit, gegenüber der muslimischen Bevölkerung in Rakhine „Verantwortung zu übernehmen“. Janetzke-Wenzel äußerte sich in einer Rede zum Holocaust-Gedenktag am Samstag, die im Vorfeld von der Botschaft verbreitet wurde.
Wegen des brutalen Vorgehens der Armee gegen Muslime steht das mehrheitlich buddhistische Myanmar seit Monaten international in der Kritik. Die Proteste richten sich auch gegen Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi, die seit bald zwei Jahren die Regierung führt. Eigentlich hätte in dieser Woche mit der Rückführung von Flüchtlingen aus Bangladesch begonnen werden sollen. Dies wurde jedoch verschoben. (dpa, iQ)