Anlässlich des Holocaust-Gedenktages haben islamische Vertreter die Relevanz der deutschen Erinnerungskultur betont und sich gegen Rassismus und Ausgrenzung ausgesprochen.
Der Islamrat für die Bundesrepublik Deutschland hat am Holocaust-Gedenktag zum weltweiten Kampf gegen Ausgrenzung und Rassismus aufgerufen. „Das schreckliche Leid, welches neben Millionen Juden religiösen und ethnischen Minderheiten und politisch Verfolgten zugefügt wurde, darf nicht in Vergessenheit geraten“, sagte der Vorsitzende Burhan Kesici am Samstag in Köln. „Es führt uns immer wieder vor Augen, wozu Hass, gepaart mit ideologischer Verblendung und das Stillschweigen führen kann.“ Die Erinnerungskultur an die schrecklichen Verbrechen der Nationalsozialisten müsse lebendig erhalten werden.
„Das Gedenken an die Opfer des Holocausts ist fester und unverrückbarer Bestandteil nicht nur der deutschen Erinnerungskultur, sondern der gesamten Menschheit“, betonte Kesici. „Das ist man den Opfern des Holocausts schuldig, aber auch kommenden Generationen, denen gegenüber wir die Verantwortung haben, die Erinnerung an sie weiter zu geben.“
Es sei notwendig, den Weg zu verstehen, der zu den Verbrechen des Nationalsozialismus geführt habe. „Ihn zu verstehen bedeutet Wachsamkeit, wenn ähnliche Abwärtsspiralen im Umgang mit Minderheiten sich auftun.“ In einer Zeit zahlreicher Vertreibungen und ethnischer Säuberungen könne leider niemand behaupten, dass flächendeckend die richtigen Lehren aus der Vergangenheit gezogen wurden, erklärte Kesici. „Wir müssen gemeinsam agieren: überparteilich, überkonfessionell.“
ZMD besucht Gedenkstätte in Buchenwald
Der Zentralrat der Muslime (ZMD) organisierte am Freitag eine Reise mit 25 Geflüchteten zum Holocaust-Gedenkmal nach Buchenwald. „Gerne begleite ich heute unsere Teilnehmerinnen und will deutlich machen, dass das Wissen über diesen Teil der deutschen Geschichte und die Verantwortung daraus zu unserem Selbstverständnis als deutsche Muslime gehört.“ sagte der ZMD-Vorsitzende Mazyek dazu. (KNA, iQ)