Der AfD-Fraktionsvorsitzende kündigte an bei Machtübernahme den Islam bis zum Bosporus zu bekämpfen. Gestern fand eine Anti-Islam Kundgebung der AfD statt.
Der AfD-Rechtsausleger Björn Höcke will den Islam nicht nur in Deutschland, sondern auch darüber hinaus bekämpfen, wenn seine Partei erstmal die Macht hat – bis hin zur Türkei. Das geht aus Videos von einem Auftritt vor gut einer Woche hervor, die am Wochenende vom Magazin „Bento“ und der „Welt“ veröffentlicht wurden. Sie zeigen offensichtlich einen Auftritt des Thüringer Partei- und Landtagsfraktionschefs bei einer AfD-Veranstaltung am 20. Januar in Eisleben.
Dabei sagte er: „Wir werden die Macht bekommen – und dann werden wir das durchsetzen, dann werden wir das durchsetzen, was notwendig ist, damit wir auch in Zukunft noch unser freies Leben leben können. Dann werden wir nämlich die Direktive ausgeben, dass am Bosporus mit den drei großen M – Mohammed, Muezzin und Minarett – Schluss ist.“ Derzeit werde man „das aber noch nicht durchsetzen können, weil wir jetzt noch nicht die Macht haben“. Dann würden Muslime aber nicht mehr den Bau von Minaretten – gemeint ist offensichtlich: in Deutschland und Europa – mit Verweis auf die Religionsfreiheit durchdrücken können.
Auf der AfD-Kundgebung gegen die Zuwanderung von Flüchtlingen und den Islam an der sich am Sonntag in Erfurt nach Polizeiangaben bis zu 2000 Menschen beteiligt haben, äußerte sich Höcke ebenfalls islamfeindlich. Der von seinen Anhängern mit Jubel begrüßte AfD-Landeschef Björn Höcke sprach von einem „islamischen Geburten-Dschihad in Europa“ und kritisierte die Einwanderungspolitik in Deutschland als „verfassungswidrig“.
Zahlreiche Kundgebungsteilnehmer trugen Flyer, T-Shirts oder Plakate, die sich gegen einen von der Ahmadiyya-Gemeinde geplanten Moscheebau richteten. Die Stadtverwaltung hat den Bau in einem Erfurter Vorort bereits genehmigt.
Die Teilnehmer der Kundgebung versammelten sich auf dem Erfurter Domplatz, wo sich von einem Polizeiaufgebot abgegrenzt zugleich rund 350 bis 450 Gegendemonstranten eingefunden hatten. Laut Polizei wurden zehn Anzeigen gegen Beteiligte auf beiden Seiten aufgenommen, unter anderem wegen Verstößen gegen das Versammlungsgesetz und wegen Beleidigung. (dpa/iQ)