Halle

Staatsministerin Özoğuz besucht attackierte Moschee

Anfang Februar wurde eine Moschee in Halle vom Nachbarhaus beschossen. Nun stattet die Staatsministerin Özoğuz der attackierten Moschee einen Solidaritätsbesuch ab.

14
02
2018
Aydan Özoğuz fordert Ausbildung der Imamen in Deutschland
Ehemalige Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration - Aydan Özoğuz © SPD / Dominik Butzmann, bearbeitet IslamiQ

Nach den Angriffen auf die Gemeinde in Halle kommt die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Aydan Özoğuz (SPD), zu einem Solidaritätsbesuch in das Islamische Kulturzentrum. Sie wird an diesem Mittwoch vom ZMD-Generalsekretär Abdassamad El Yazidi empfangen, wie ihr Büro in Berlin mitteilte.

Das dortige Islamische Kulturzentrum war am Freitag vermutlich von einem Nachbargebäude beschossen worden, wie IslamiQ berichtete. Durch den Schuss sei ein Besucher vor dem Gotteshaus an der Hand verletzt worden. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen bereits aufgenommen.

Das Zentrum war in den vergangenen Jahren mehrfach Ziel von islamfeindlichen Angriffen geworden. So habe 2015 ein männlicher Täter in Begleitung zweier Frauen nachts Scheiben der Gemeinde eingeschlagen, weitere Schäden an der Moschee angerichtet und dabei rechtsextremistische Parolen gerufen.

Özoğuz ist besorgt über eine steigende Anzahl von Angriffen auf Kirchen, Moscheen und Synagogen. „Mich erfüllt das mit großer Sorge“, sagte Özoğuz dem Berliner „Tagesspiegel“. Die SPD-Politikerin erklärte weiter, die Hetze gegen Muslime habe offenbar bei manchen die Hemmschwelle zur Gewalt gesenkt. Es komme nicht von ungefähr, dass die Zahl der islamfeindlichen Straf- und Gewalttaten ansteige. „Frauen mit Kopftüchern werden auf der Straße bespuckt, Moscheen erhalten Drohbriefe oder werden attackiert“, so Özoğuz. Für sie sei der Besuch in Halle „leider“ ein passender Schlusstermin. Das Amt der Integrationsbeauftragten soll beim Zustandekommen einer großen Koalition von der CDU besetzt werden. (KNA/iQ)

Leserkommentare

Ute Fabel sagt:
Vor einiger Zeit wurde ein Brandanschlag auf den größten kemalistischen türkischen Verein in Wien mit enormen Sachschaden verübt. Die mediale Aufmerksamkeit war bescheiden. Solidaritätsbesuche von Politikern fanden keine statt.
14.02.18
14:42