Religionsgemeinschaft

Islamrat nennt Zahlen zu islamfeindlichen Straftaten alarmierend

Islamratsvorsitzender Burhan Kesici zeigt sich besorgt über den Anstieg islamfeindlicher Straftaten. Er fordert die Politik auf, angemessen zu reagieren.

19
02
2018
Burhan Kesici - Islamrat-Vorsitzender. © Islamrat
Burhan Kesici - Islamrat-Vorsitzender. © Islamrat

Die jüngst vorgelegten Zahlen zu Straftaten mit einem islamfeindlichen Hintergrund aus dem Jahr 2017 nennt der Vorsitzende des Islamrates, Burhan Kesici, alarmierend. „So schrecklich das Ausmaß islamfeindlicher Straftaten in Deutschland ist: Muslime sollten sich von diesen Übergriffen nicht einschüchtern lassen“, erklärte Kesici am Samstag in Köln. „Ziel ist und bleibt weiterhin die vollständige und gleichberechtigte Anerkennung muslimischen Daseins in Deutschland bei gleichzeitiger uneingeschränkter Chancengleichheit.“

Am Freitag war bekanntgeworden, dass es im vergangenen Jahr in Deutschland rund 20 Mal mehr antisemitische und antimuslimische Straftaten als Übergriffe auf Christen gegeben hat. Das geht aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Kleine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion hervor. Demnach wurden 2017 im Rahmen des Kriminalpolizeilichen Meldedienstes 1.495 politisch motivierte Straftaten mit antisemitischem Hintergrund erfasst, 1.069 mit islamfeindlichem und 127 mit christenfeindlichem Hintergrund.

Die Vorstellung, dass täglich durchschnittlich mehr als drei Straftaten, „darunter Schmähungen, Beleidigungen, Angriffe auf Moscheen und muslimische Frauen mit Kopftüchern“ geschähen, lasse einen „erschaudern“, so Kesici. Es sei auch mit einem Dunkelfeld zu rechnen, weil nicht jeder Angriff aus Scham oder Angst angezeigt werde.

„Nimmt man die jüngst bekanntgewordenen Zahlen zu antisemitischen und antichristlichen Straftaten und zu Angriffen auf Flüchtlinge hinzu, müssten bei vielen Politikern die Alarmglocken schrillen“, erklärte Kesici. „Die Politik muss einsehen, dass Angriffe auf Minderheiten tiefsitzende Wunden hinterlassen.“ Die Politik müsse aktiv werden.

Muslime sollten sich zugleich bewusst sein, dass „sehr viele Menschen“ sie unterstützten und ihnen zur Seite stünden. Das zeige zum Beispiel „der nachbarschaftliche Beistand, den wir täglich nach solchen Übergriffen erfahren“, ergänzte Kesici. (KNA/iQ)

Leserkommentare

Ute Fabel sagt:
Islamvertreter wie Burhan Kesici sollten nicht immer nur in die bequeme Opferrolle schlüpfen, sondern sich auch einmal zu den zahlreichen hasserfüllten Botschaften im Koran gegenüber Andersdenken Stellung nehmen. Jeder zwölfte Vers (!) des Korans spricht von der Hölle und beschreibt lebhaft Allahs Zorn über die Ungläubigen: Sure 4: 56: Ungläubige werden ins Feuer gestoßen. Sooft ihre Haut verbrannt ist, wird ihnen eine andere Haut gegeben, damit sie die Strafe auskosten. Sure 22:19: Das sind zwei Widersacher, die miteinander über ihren Herrn streiten. Für diejenigen nun, die ungläubig sind, werden Gewänder aus Feuer zugeschnitten; über ihre Köpfe wird heißes Wasser gegossen. Sure 22:20: Dadurch wird zum Schmelzen gebracht, was sie in ihrem Bauch haben, und ebenso die Haut. Sure 22:21: Und für sie gibt es Keulen aus Eisen. Sure 22:22: Jedes Mal, wenn sie vor Kummer aus ihm herauskommen wollen, werden sie dahin zurückgebracht, und es wird zu ihnen gesagt: „Kostet die Strafe des Brennens!“
20.02.18
8:34
Frederic Voss sagt:
Alarmierend ist für mich leider die Macht demonstrierenden Auftritte selbsternannter islamisch funktionierender Autoritäten irgendwelcher Vereine zur Belehrung des muslimischen Fußvolks. Das Fußvolk soll nicht selber denken, sondern sich ständig den Belehrungen ihrer verehrten Führerschaft hingeben und sich ihr unterwerfen. Gut daß es auch einen Zentralrat der Exmuslime gibt, der hervorragende Aufklärungsarbeit leistet und Betroffenen beisteht. Die Politik muß auch - wie gewünscht - aktiv werden und vor islamistischen Auswüchsen Schutzmaßnahmen in die Wege leiten.
20.02.18
10:05
Andreas sagt:
@Ute Fabel: Sie zitieren lauter Stellen aus dem Koran, in denen Gott den Sündern etc. harte Strafen androht. Diese stellen aber keine Aufforderung an Muslime dar, diese Strafen Gottes schon einmal im Diesseits vorweg zu nehmen. In dem Artikel hingegen geht es um tatsächliche islamfeindliche Taten, die strafrechtlich verfolgt werden müssen und bei denen der Staat sich verpflichtet fühlen sollte, Muslime davor zu schützen. Muslime sind hier eindeutig Opfer und man kann also nicht sagen, sie würden in die Opferrolle schlüpfen. Die Strafen hingegen, die Ihnen ein Gott, an den Sie nicht glauben, für das Jenseits androht, an das Sie ebenfalls nicht glauben, brauchen Sie letztlich gar nicht zu interessieren.
20.02.18
12:01
Johannes Disch sagt:
@Ute Fabel (Ihr Post vom 20.02.18, 8:34) Unter ihre Ausführungen hätte ein Lehrer den Vermerk gesetzt: "Thema verfehlt." Das Thema des Artikels ist nicht der Koran, sondern die gestiegene Anzahl an Straftaten gegen Muslime und islamische Einrichtungen.
20.02.18
12:42
Yavuz Hallac sagt:
Frau Ute Fabel hat anscheinend erstaunliche Statistiken (1/12). Auch hier gilt vermutlich: "Vertraue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast". Wenn Sie anfangen Verse aus dem Zusammenhalt zu reissen und stupide zu zitieren, so werden Sie nie die Bedeutung verstehen. Da gibt es noch viel mit wann, wieso und weshalb usw. Wenn es um die "bequeme Opferrolle" geht: erklären Sie dass doch bitte mal den NSU-Opfern. Ich bin mir sicher, dass diese ganz viel Empathie mit Ihnen haben werden.
20.02.18
12:56
Ute Fabel sagt:
@Andreas: Im Koran werden Menschen, deren einzige "Sünde" es ist nicht an Allah und Mohammed zu glauben, sadistische Strafe im Jenseits angedroht. Das stellt eine gewaltige Geringschätzung Andersdenkender dar. Der Glauben an einen solchen grausamen Gott, der die Menschen in erlösungswerte Rechtgläubigen und der verdammungswürdige Schlechtgläubigen einteilt, kann grausame Menschen schaffen. Wenn Herr Kesici sich über beschmierte Moscheewände, eingeschlagene Moscheefenster sowie angebrachte Holzkreuze auf Baugrundstücken für Moscheen empört, sollten diese scheußlichen Hassbotschaften im Koran nicht einfach unter den Tisch fallen. Ich würde mir von Herrn Kesici eigentlich eine klare Aussage erwarten, dass diese Suren heute nicht mehr gelten. Das hat bisher nur Mouhanad Khorchide von der Universität Münster getan, der aber gerade wegen seines Islamverständnisses von konservativen Moslems massiv angefeindet wird.
22.02.18
13:59
Kritika sagt:
L.S. Viele Islamfeindliche Taten sind Lapalien: zB. abwertende freie Meinungsäusserung über KopftuchSture Frauen, Farb-Ei an der MoscheeWand und einen brennenden Islamischer Mülleimer. Dagen ist ein einziger MuslimMord an einer Frau 1000 mal schlimmer. Dabei haben KopftuchSture Frauen frei dafür gewählt, als Zielscheibe herum zu laufen, wohlwissend, dass das einige Islamgegner auf die Palme - und auf dumme Ideen bringt. KopftuchSturheit kann man bleiben lassen und sofort erlischt die Gefahr, von einem Islamkritiker belästigt zu werden. Auch in 2018 werden wieder Muslime Frauen ermorden, das kam seit dem starken Anstieg von Muslims jedes Jahr einige Male Jahr vor. (nicht für nichts sitzen zZ 13.000 Muslims in Deutschen Gefängnissen) Gruss, Kritika.
23.02.18
23:31
grege sagt:
Wenn der religiöse Extremismus innerhalb des Islams thematisiert wird, lösen sich Empörung und Empathie der Islamverbände in Schall und Rauch auf. Da braucht man sich nicht wundern, wenn die eigenen Ängste ungehört bleiben. Der Islamrat ist eng mit Mili Görüs verbandelt, die bereits wegen antisemtischer und extremistischer Vorfälle in der Vergangenheit aufgefallen sind.
27.02.18
21:27