Ein Transporter der DITIB wurde in der Nacht zum Montag in Berlin-Schöneberg angezündet. Ein Verdacht auf Brandstiftung besteht. Der Staatsschutz ermittelt.
In Berlin-Schöneberg ist in der Nacht zu Montag ein Transporter angezündet worden. Er gehörte der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB). Ein Zeuge bemerkte den brennenden, in der Yorckstraße abgestellten Ford gegen 2.50 Uhr und alarmierte Feuerwehr und Polizei.
Zuerst am Brandort eingetroffene Polizisten versuchten das Feuer zu löschen, was jedoch erst den Brandbekämpfern gelang. Ein vor dem Wagen abgestelltes Fahrzeug wurde ebenfalls beschädigt. Verletzte gab es nicht. Der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt prüft derzeit eine politische Tatmotivation.
Laut einem Bericht der „Neuen Ruhr Zeitung“ (Mittwoch) wurden im vergangen Jahr mehr als 1000 Übergriffe auf Muslime und muslimische Einrichtungen in Deutschland begangen, davon seien 1069 Fälle zum Stichtag der Erfassung islamfeindlicher Straftaten bekannt, heißt es in der Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Kleine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion herausgeht.
Zu den Straftaten zählen laut Bericht Hetze gegen Muslime oder muslimische Flüchtlinge im Internet, Drohbriefe, Angriffe auf Kopftuch tragende Frauen oder muslimische Männer auf der Straße, aber auch Sachbeschädigung und Nazi-Schmierereien an Häusern.
Auch wurden die Kämpfe im Norden Syriens zum Anlass genommen, um vermehrt gegen türkische Einrichtungen und insbesondere Moscheen zu hetzen und den Terror nach Deutschland hinein zu tragen. Binnen drei Wochen wurden auf über 13 Moscheen politisch und islamfeindlich motivierete Anschläge verübt. Dabei wurden Wände beschmiert, Fenster eingeschlagen und Sachschäden verursacht. Islamische Religionsgemeinschaften in Deutschland zeigen sich besorgt über die jüngsten Moscheeanschläge und fordern die Sicherheitsbehörden auf, den Schutz von Moscheen zu gewährleisten.