Vor zwei Wochen wurde der Islamwissenschaftler Tariq Ramadan nach Vergewaltigungsvorwürfen verhaftet. Nun äußert sich die Deutsche Muslim Liga (DML) zu dem Vorfall und bekundet ihre Solidarität.
Die Deutsche Muslim Liga äußert sich zu den Vorwürfen gegen den Islamwissenschaftler Prof. Dr. Tariq Ramadan, der seit zwei Wochen in Frankreich in Haft sitzt. „Er ist unbegründeten und entsetzlichen Beschuldigungen ausgesetzt, die keinen Bezug zu seinem Charakter und seinem Verhalten in der Vergangenheit haben“, heißt es in einer Pressemitteilung.
Die Deutsche Muslim Liga bekundet ihre Solidarität mit Ramadan und appelliert an die europäische islamische Gemeinschaft, und insbesondere an die muslimische Gemeinschaft in Frankreich, wachsam zu bleiben und nicht der Hetzkampagne zum Opfer zu fallen.
Tariq Ramadan habe eine führende Rolle bei der Unterstützung der Rechte der Frau gespielt und habe unermüdlich daran gearbeitet, die intellektuellen und friedlichen Grundwerte des Islam zum Ausdruck zu bringen, und sei gegen Politiker eingetreten, die das Bild des Islam und der Muslime für Wahlgewinne verzerren wollten. „Wir sind davon überzeugt, dass die Untersuchungen am Ende die Unschuld von Dr. Ramadan beweisen werden und die Beschuldigungen seiner Ankläger und ihrer Unterstützer endlich für alle sichtbar werden“, so die Deutsche Muslim Liga.
Ramadan wurde vor zwei Wochen verhaftet. Er wird beschuldigt zwei Frauen vergewaltigt zu haben. Eine vorläufige Untersuchung war bereits im Oktober 2017 eröffnet worden. Bei der Untersuchung geht es um die Vorwürfe von Vergewaltigungen und vorsätzlichen Gewalttätigkeiten, wie es aus den Justizkreisen hieß.
Ramadan hatte im Gegenzug Anzeige wegen falscher Anschuldigung gestellt und von einer „Verleumdungskampagne“ gesprochen, die von seinen „langjährigen Gegnern“ orchestriert werde. (dpa, iQ)