Thüringen

Wohnhaus mit islamischen Gebetsräumen bei Brand zerstört

Mehrere Brände haben am Wochenende in Thüringen die Feuerwehren beschäftigt. In Mühlhausen zerstörten die Flammen ein Wohn- und Geschäftshaus, in dem sich auch islamische Gebetsräume befanden.

25
02
2018
Symbolbild: Feuerwehrabsperrung © by Maik Meid auf www.flickr.com (CC BY 2.0), bearbeitet IslamiQ

Nach dem Brand eines Wohn- und Geschäftshauses mit islamischen Gebetsräumen in Mühlhausen (Unstrut-Hainich-Kreis) hat die Polizei noch keine Hinweise auf die Ursache. Wegen der Witterungsbedingungen gestalteten sich die Ermittlungen am Brandort schwierig, sagte eine Polizeisprecherin am Sonntag. Weder Brandstiftung noch eine technische Ursache wurden ausgeschlossen. Das Löschwasser sei bei starkem Frost gefroren. Bei dem Feuer in der Nacht zum Samstag erlitten sieben Menschen Rauchgasvergiftungen. In die Ermittlungen wurde auch der Staatsschutz einbezogen.

Das Haus in der Innenstadt wurde so schwer beschädigt, dass es unbewohnbar ist. In dem Gebäudekomplex hatte ein islamischer Kulturverein einige Räume genutzt. Die Gebetsräume wurden laut Polizei bei dem Brand in Mitleidenschaft gezogen. „Bisher liegen keine Hinweise vor, dass der Brand im Zusammenhang mit den Räumlichkeiten des Vereins steht“, so die Landeseinsatzzentrale der Polizei. Menschen hätten sich zum Zeitpunkt des Feuers nicht in den Zimmern aufgehalten.

Das Feuer hatte sich innerhalb kürzester Zeit ausgebreitet. Der Dachstuhl und Teile einer Fassade stürzten ein. Auf Bildern von der Einsatzstelle war zu sehen, wie Rauch aus den Fenstern drang. Aus dem zu großen Teilen abgebrannten Dach schlugen meterhoch Flammen. Sie griffen auch auf ein angrenzendes Einfamilienhaus über.

14 Bewohner wurden in Sicherheit gebracht, sie kamen vorläufig in Notunterkünfte. Der Sachschaden wurde auf mehrere Hunderttausend Euro geschätzt.

Auch in anderen Orten Thüringens hielten Brände die Feuerwehr am Wochenende auf Trab. In Erfurt brach am Samstagabend aus noch ungeklärter Ursache ein Brand in einem Reihenhaus in Landtagsnähe aus. Es wurde so stark beschädigt, dass es unbewohnbar ist. Die Polizei bezifferte den Schaden am Sonntag auf rund 200 000 Euro. Verletzt wurde niemand. Die betroffene Familie kam bei Verwandten unter. Zudem entstand im Landkreis Greiz bei einem Brand auf dem Gelände einer Mühle in Dölen hoher Sachschaden an einem Seitengebäude. (dpa/iQ)

Leserkommentare

Michael sagt:
Warum wurde das als "Moscheeangriff" auf der "Karte" verzeichnet, obwohl es noch keine Fakten gibt?
02.03.18
11:59