Die Kältewelle hält an. Moscheen und islamische Hilfsorganisationen in Deutschland und Europa bieten Obdachlosen und Bedürftigen Unterkunft und eine warme Mahlzeit an.
Angesichts der extrem niedrigen Temperaturen öffnete die Canterbury-Moschee in Großbritannien gestern Abend den Obdachlosen ihre Türen, und lud sie auf ein warmes Getränk ein. Es sei ein Schritt, der „schon vor langer Zeit hätte getan werden müssen“, so die Moschee. Sie möchten es dem Propheten Muhammad gleich tun, da er in seinen Lebzeiten ebenfalls einem Obdachlosen Unterschlupf in seiner Moschee angeboten habe, schreibt die Canterbury-Moschee auf Facebook.
Jeden Donnerstagabend lädt die Finsbury Park-Moschee in Großbritannien unter dem Motto „Essen für alle“ (engl. Meal for All) Obdachlose in die Moschee, und verteilt ihnen warme Mahlzeiten.
Darüber hinaus erhalten Obdachlose auch die Möglichkeit mit anderen Menschen ins Gesprächs zu kommen oder die Möglichkeit zu einer persönlichen Beratung. Das Projekt wurde 2015 ins Leben gerufen.
Der Vorsitzende der Moschee, Mohammed Kozbar, erklärte gegenüber Daily Sabah, dass die Initiative ein kleines Projekt für ein großes Problem in Großbritannien sei. „Leider gibt es immer mehr Obdachlose. Jede Gemeinde und jedes Gemeindezentrum hat die Aufgabe und Verantwortung, sich diesem Problem anzunehmen. Deswegen haben wir dieses Projekt gestartet“, so Kozbar. Die Moschee arbeite auch mit der christlichen Gemeinde zusammen.
Angesichts der extrem niedrigen Temperaturen in München hat das Münchner Forum Islam e.V. (MFI) beschlossen, seine Moscheeräumlichkeiten in der Hotterstraße für Obdachlose zu öffnen. Das MFI wird ab Mittwoch, den 28.02.2018 für zehn Obdachlose einen Übernachtungsplatz und Verpflegung anbieten. Zudem plant das MFI, Räumlichkeiten seines Zentrums zunächst für eine Woche zur Verfügung zu stellen. Zusätzlich sollen in den nächsten Tagen auch 50 Obdachlose in München täglich mit einer warmen Mahlzeit von „Mama’s Küche“ versorgt werden.
Unter dem Motto „Eine warme Mahlzeit für Sie“ verteilte der IGMG Hilfs- und Sozialverein HASENE e.V. seit Anfang Dezember eine warme Suppe, Brot und Tee an Obdachlose in mehreren Städten in Deutschland und Europa. Ziel sei es die Herzen der Bedürftigen zu erwärmen. Burak Şenel war einer der ehrenamtlichen Helfer in Berlin. Zentral am Alexanderplatz stellte er sich mit anderen Freiwilligen, mit dem Wissen dort viele Obdachlose erreichen zu können, auf. „Die Resonanz war sehr positiv, sowohl unter den Obdachlosen, als auch unter den vorbeigehenden Bürgern, die Zeugen von der Aktion wurden“, erklärt Şenel.
In der Serie #IslamiQfragt haben wir im Dezember die Winterhilfe der islamischen Hilfsorganisationen Islamic Relief Deutschland und Hasene in Deutschland thematisiert.