Die Auftaktveranstaltung der #IslamiQdiskutiert fand gestern in Köln statt. Vor rund 50 Gästen unterhielten sich IslamiQ-Chefredakteur Ali Mete und Journalist und Buchautor Daniel Bax über „Islam in den Medien – zwischen Popularität und Populismus“.
Zur Auftaktveranstaltung des neuen Formats von IslamiQ mit dem Titel #IslamiQdiskutiert war Journalist und Buchautor Daniel Bax geladen. Thema der Veranstaltung war der „Islam in den Medien – zwischen Popularität und Populismus“. Denn fast jedes Medium berichtet über den Islam. Die sonst sehr differenzierte deutsche Medienlandschaft ist jedoch noch weit davon entfernt, Muslime und ihre Meinungen angemessen abzubilden. Auch wird meist über Muslime gesprochen, aber selten mit ihnen. Und dort, wo sie thematisiert werden, entsteht – bewusst oder unbewusst – ein verzerrtes, unvollständiges oder gar falsches Bild.
Der Abend wurde eingeleitet von IslamiQ-Chefredakteur Ali Mete, der die rund 50 Gäste begrüßte und die Wahl des Titelthemas erklärte. Weiter ging es mit dem 30-minütigen Inputvortrag von Daniel Bax. Bax referierte vor allem über die populistischen Mechanismen etablierter Medien bei Themen über den Islam und die Muslime.
Der Grund hierfür sei unter anderem die ökonomischen Interessen der Redaktionen: „Es kann und sollte nicht geleugnet werden, dass polarisierende und kontroverse Themen sich besser verkaufen. Deswegen wird auf vielen Bühnen beispielsweise mehrfach über die Burka gesprochen, obwohl es fast keine Burkaträgerin in Deutschland gibt.“ Zudem ging Bax auf die Popularität der islamfeindlichen AfD ein. Sie seien nicht vom Himmel gefallen, sondern ein Produkt dieser islamfeindlichen Diskurse.
Nach dem Inputvortrag unterhielten sich Ali Mete und Daniel Bax über Islambilder Islamfeindschaft in den Medien. Vor allem die einseitige Berichterstattung über den Islam kam mehrfach zu Erwähnung. Auf die Frage was die hausgemachten Fehler für den schlechten Ruf der Muslime seien, entgegnete Bax, dass Muslime nicht nur auf kritische Debatten reagieren sollten, sondern selbst aktiver werden müssten. „Muslime sind Opfer vieler islamfeindlichen Angriffe, aber eben nicht nur. Sie müssen aktiv werden, respektvoll die Konflikte austragen, Kooperationen anstreben und Allianzen bilden. Nur so können sie Erfolge erzielen“, so Bax.
Auch sei es wichtig, dass Muslime sichtbarer werden, auch in den deutschen Redaktionen. „Ich bin mir sicher, dass es nicht mehr lange dauert, bis wir die erste kopftuchtragende Nachrichtensprecherin in Deutschland haben.“
Dem Gespräch folgte eine Diskussion mit dem Publikum. Im Anschluss unterhielt Bax sich mit den Gästen und signierte sein Buch „Angst ums Abendland. Warum wir uns nicht vor Muslimen, sondern vor den Islamfeinden fürchten sollten“. Unter den Zuhörern befanden sich auch bekannte Gäste wie IGMG-Generalsekretär Bekir Altaş, der Redaktionsleiter von Qantara.de, Loay Mudhoon, Gabriele Boos-Niazy vom Aktionsbündis muslimischer Frauen und der ehemalige IGD-Vorsitzende Ibrahim El-Zayat.