In New York sollten zwei Musliminnen für die Polizeifotos ihre Kopftücher ablegen. Jetzt verklagen sie die Stadt und hoffen auf Entschädigung.
Zwei muslimische Frauen haben die Stadt New York verklagt, weil sie gezwungen worden seien, für Polizeifotos ihre Kopftücher abzulegen. Wie US-Medien am Samstag berichteten, argumentieren die Klägerinnen Jamilla Clark und Arwa Aziz, das erzwungene Ausziehen des Kopftuchs sei für gläubige Musliminnen ähnlich wie für nichtreligiöse Menschen die Entblößung in der Öffentlichkeit bis auf den nackten Körper.
Zudem soll ein Beamter der New Yorker Polizei gegenüber Aziz den Islam beleidigt haben. Die beiden Frauen, die im Januar und August 2017 wegen geringerer Vergehen festgenommen worden waren, verlangen unter anderem eine Erklärung der Stadt, dass das Vorgehen der Polizeibeamten gegen die Verfassung verstoßen habe.
Das städtische Rechtsbüro in New York wies die Vorwürfe zurück und bezeichnete das Verhalten der Polizisten als korrekt. Die Ordnungskräfte hätten die Balance zwischen Respekt vor religiösen Gebräuchen und Behördenrecht gewahrt. Im Übrigen hätten Festgenommene die Möglichkeit, beim Fotografieren auf Räumlichkeiten zu bestehen, die mehr Schutz der Privatheit bieten. Aziz hatte beklagt, während der Aufnahme hätten sie ein Dutzend männlicher Polizisten und mehr als 30 Gefängnisinsassen unverschleiert gesehen. (KNA, iQ)