Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.
In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) wird diese Woche das Thema Rassismus behandelt. Als Mensch mit einem freien Willen könne man in vielen Bereichen des Lebens selbst entscheiden. Doch gebe auch vieles, was den Willen übersteige und schon vorgegeben sei. Dazu gehören das Geschlecht und die Herkunft. Allein schon aus diesem Grund sei es nicht nachvollziehbar, dass sich Menschen z. B. aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit oder ihrer Hautfarbe über andere Menschen stellen.
Rassismus war und sei immer noch eine der größten Gefahren für den Frieden und die Zukunft der Menschheit. Insbesondere Muslime als religiöse Minderheit werden oft zur Zielscheibe von Islamfeindlichkeit. Diese Feindschaft sei nichts anderes als eine Folge und ein Produkt von Rassismus. Deshalb dürfen Muslime nicht denselben Fehler machen und andere Menschen aufgrund ihrer religiösen oder ethnischen Zugehörigkeit als Feinde betrachten. Rassismus dürfe auf keinen Fall geduldet werden, egal von wem er ausgehe.
Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert diese Woche die Heuchelei. Heuchelei vernichte alles Schöne, lasse alles Gute scheitern, beeinträchtige die Pflege von sozialen Kontakten und störe das Vertrauen gegenüber den Mitmenschen.
Die Essenz des Islams sei Wahrhaftigkeit und Aufrichtigkeit. Doch entferne sich die Menschheit rasend von Aufrichtigkeit. Heuchelei sei eine der größten Bedrohungen, die den Glauben und die Taten gefährde und die menschlichen Beziehungen und Freundschaften beschädige. Als Gläubige sei es die Aufgabe des Muslims, sich im Rahmen ihrer Prüfung der Aufrichtigkeit und Wahrhaftigkeit von Heuchelei, Angeberei und Egoismus fernzuhalten. Jedes Wort und jede Handlung solle das Wohlwollen Allahs beabsichtigen.
In der Freitagspredigt des Verbands islamischer Kulturzentren (VIKZ) geht es um die Würde des Menschen und der Dienst am Menschen. Unter allen Geschöpfen sei es der Mensch, dem die höchste Würde zukommt. Daher sei es wichtig den Menschen nicht auf sein Äußeres zu begrenzen.
Der Islam verbiete dem Starken den Schwachen zu tyrannisieren, dem Reichen den Armen zu drangsalieren und Leuten von hohem Rang anderen gegenüber hochmütig zu sein und Menschen wegen ihrer Hautfarbe oder Rasse als minderwertig anzusehen. Wenn aber der Mensch seinen Wert nicht wertschätze und die Grenzen der Menschlichkeit mit Füßen trete, werde alles besondere in seinem Leben verlieren.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.