In einer Pressemitteilung äußert sich Thomas Sternberg, Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), zu Seehofers Islam-Aussagen und warnt vor einer pauschalen Verurteilung des Islams und der Muslime.
Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) wendet sich „entschieden“ gegen eine pauschale Verurteilung des Islams und der Muslime. „In den gegenwärtigen Debatten darüber, welche Religion zu Deutschland gehört und welche nicht, werden zunehmend gewalttätige Extremisten, die den Islam für ihre Zwecke missbrauchen, mit den in Deutschland friedlich lebenden Muslimen und vor Gewalt und Terror geflüchteten Menschen gleichgesetzt“, forderte der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Prof. Dr. Thomas Sternberg, vor dem ZdK-Hauptausschuss.
Die immer häufiger gezielt gemachten populistischen Aussagen und deren Rezeption in den Sozialen Medien, führten dazu, dass Menschen aufgrund von Herkunft und Religion diffamiert würden. „Dies ist ein Schlag ins Gesicht der Betroffenen, aber auch für all die Menschen, die sich im interkulturellen und interreligiösen Dialog für Verständigung und unsere gemeinsame Gesellschaft einsetzen“, so Sternberg.
Fremdenfeindlichkeit und Rassismus, verbale und körperliche Angriffe gegen Juden, Christen und Muslime gefährdeten die Grundlagen des friedlichen Miteinanders und stünden in Widerspruch zur im Grundgesetz verankerten unantastbaren Menschenwürde und der Religionsfreiheit.
„Ein konstruktives und friedliches Miteinander kann nur erreicht werden, wenn Respekt, Vertrauen und die gegenseitige Anerkennung eines anderen religiösen Bekenntnisses selbstverständlich sind“, so Sternberg weiter. Demokratiefeindlichkeit und fanatischen Strömungen könne nur gemeinsam entgegengewirkt werden – nicht durch Ausgrenzung, denn dadurch entstehe Misstrauen, Feindseligkeit und Hass. „Als Christen sehen wir uns verpflichtet, nicht nur die je eigene Religionsfreiheit und die je eigenen Rechte auf freie Ausübung der Religion einzufordern, sondern die Angehörigen anderer Glaubensgemeinschaften zu achten und gegen Diskriminierung und Ausgrenzung von Menschen anderen Glaubens zu protestieren“, betonte der ZdK-Präsident abschließend.