Die DITIB-Gemeinde in Regensburg plant eine neue Moschee mit Minarett. Die AfD ist dagegen und ruft ihre Anhänger auf die Straßen. Mitte Februar wurden 26 Holzkreuze auf dem Moscheebauplatz aufgestellt.
Eine Demonstration der AfD gegen einen geplanten Moschee-Neubau und mehrere Gegendemonstrationen sind in der Innenstadt von Regensburg ohne Zwischenfälle verlaufen. Wie die Polizei mitteilte, protestierten am Samstag etwa 350 Menschen gegen die Kundgebung der AfD. Diese wollte sich mit der Demonstration gegen das Bauvorhaben wenden. 200 Menschen waren dem AfD-Aufruf gefolgt.
Hintergrund ist der Streit um eine neue Moschee im Osten der Stadt. Die DITIB-Gemeinde in Regensburg plant dort einen Neubau mit Minarett. „Unser Zentrum in der Altstadt ist zu klein geworden“, sagte der Sprecher der Ditib-Gemeinde Regensburg der Deutschen Presse-Agentur am Samstag. Das Gebäude hat der Verein bereits verkauft. „Im März 2019 müssen wir raus.“ Bis dahin soll die neue Moschee stehen.
Mitte Februar hatte die Identitäre Bewegung auf einem Moscheebauplatz der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion e.V. (DITIB) auf der Maxhüttenstraße in Regensburg 26 große Holzkreuze aufgestellt. Medienberichten zufolge seien die Kreuze mit den Namen der Personen versehen, die im Jahr 2016 bei einem Terroranschlag in der belgischen Hauptstadt Brüssel ums Leben gekommen waren.
Die Regensburger Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer (SPD) wolle gegen die sogenannte Identitäre Bewegung vorgehen. Die Zusammenarbeit mit dem Gemeinde, der die Moschee errichten will, sei seit Jahren ausgezeichnet. Die türkisch-islamische Gemeinschaft sei in Regensburg willkommen und integriert.
Der Regensburger Stadtrat hatte dem BR-Bericht zufolge der DITIB-Gemeinde Ende Januar die Baugenehmigung für die erste Moschee im Stadtgebiet mit einem Minarett erteilt. Danach habe eine „scharf“ geführte, öffentliche Diskussion um das Projekt eingesetzt. CSU und AfD lehnten den Moschee-Neubau ab. (dpa, iQ)