Regensburg

AfD-Protest gegen DITIB-Moschee

Die DITIB-Gemeinde in Regensburg plant eine neue Moschee mit Minarett. Die AfD ist dagegen und ruft ihre Anhänger auf die Straßen. Mitte Februar wurden 26 Holzkreuze auf dem Moscheebauplatz aufgestellt.

25
03
2018
DITIB Moscheebauplatz Regensburg © Facebook, bearbeitet by iQ.
Symbolbild: DITIB Moscheebauplatz Regensburg © Facebook, bearbeitet by iQ.

Eine Demonstration der AfD gegen einen geplanten Moschee-Neubau und mehrere Gegendemonstrationen sind in der Innenstadt von Regensburg ohne Zwischenfälle verlaufen. Wie die Polizei mitteilte, protestierten am Samstag etwa 350 Menschen gegen die Kundgebung der AfD. Diese wollte sich mit der Demonstration gegen das Bauvorhaben wenden. 200 Menschen waren dem AfD-Aufruf gefolgt.

Hintergrund ist der Streit um eine neue Moschee im Osten der Stadt. Die DITIB-Gemeinde in Regensburg plant dort einen Neubau mit Minarett. „Unser Zentrum in der Altstadt ist zu klein geworden“, sagte der Sprecher der Ditib-Gemeinde Regensburg der Deutschen Presse-Agentur am Samstag. Das Gebäude hat der Verein bereits verkauft. „Im März 2019 müssen wir raus.“ Bis dahin soll die neue Moschee stehen.

Holzkreuze auf Moscheebauplatz aufgestellt

Mitte Februar hatte die Identitäre Bewegung auf einem Moscheebauplatz der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion e.V. (DITIB) auf der Maxhüttenstraße in Regensburg 26 große Holzkreuze aufgestellt. Medienberichten zufolge seien die Kreuze mit den Namen der Personen versehen, die im Jahr 2016 bei einem Terroranschlag in der belgischen Hauptstadt Brüssel ums Leben gekommen waren.

Bürgermeisterin unterstützt Moschee-Neubau

Die Regensburger Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer (SPD) wolle gegen die sogenannte Identitäre Bewegung vorgehen. Die Zusammenarbeit mit dem Gemeinde, der die Moschee errichten will, sei seit Jahren ausgezeichnet. Die türkisch-islamische Gemeinschaft sei in Regensburg willkommen und integriert.

Der Regensburger Stadtrat hatte dem BR-Bericht zufolge der DITIB-Gemeinde Ende Januar die Baugenehmigung für die erste Moschee im Stadtgebiet mit einem Minarett erteilt. Danach habe eine „scharf“ geführte, öffentliche Diskussion um das Projekt eingesetzt. CSU und AfD lehnten den Moschee-Neubau ab. (dpa, iQ)

Leserkommentare

Manuel sagt:
Warum muss das Minarett sein? Aber klar ist ja DITIB!
25.03.18
18:27
Emanuel schaub sagt:
bei aller Liebe... aus dem gleichen Grund weshalb auch Kirchtürme sein müssen..? vielleicht um näher beim Lieben Gott zu sein..??! Gruss emanuel
26.03.18
13:17
Ute Fabel sagt:
Der nunmehrige türkische Präsident Erdogan saß in den 1990er-Jahren wie ich meine völlig zu Recht im Gefängnis, weil er das Gedicht des islamistischen Dichters Ziya Gökalp quasi als Schlachtruf widergegeben hat, welches die Textzeile "Die Minarette sind unsere Bajonette und die Gläubigen unsere Soldaten" enthielt. Das erklärt, warum gerade DITIB so scharf auf Minarette ist! Es ist zwar gut, dass die Regensburger Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer (SPD) klar gegen die Identitären Stellung bezogen hat. Eine naive Solidarität mit DITIB im Gegenzug, die weit mehr als klerikal-rechtskonservative politische Organisation denn als Religionsgemeinschaft betrachtet werden muss, ist völlig fehl am Platz. Die SPD-Politikerin Aydan Özoğuz, die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, wurde von der DİTİB von einem gemeinsamen Fastenbrechen im Rahmen des Ramadan ausgeladen, weil sie nicht gegen die Völkermord-Resolution des Bundestages gestimmt hatte. Zudem erhalten DİTİB-Imame eine Sonderausbildung zum Zwecke der Leugnung des Genozids an den Armeniern. Falsch ist ein Bündnis der SPD mit der islamischen Rechten gegen die deutschnationale Rechte. Richtig wäre der entschlossene Kampf der SPD gegen Rechts in allen Spielarten, von islamisch-klerikal bis deutschnational.
26.03.18
14:00
all-are-equal sagt:
Die 2015 in der niederländischen Stad Utrecht eröffnete Ulu-Moschee enthält neben dem klassischen Gebetsraum auch einen konfessionsübergreifenden Andachtsraum für alle. Dafür sollte sich DITIB stark machen.
27.03.18
9:09