Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.
Die Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) behandelt diese Woche das Thema Schicksal. Der Glaube an das Schicksal gehöre zu den Säulen des Îmâns. Allah, der Allwissende, habe das Schicksal jedes Menschen vorherbestimmt. Er sei auch der einzige, der unser Schicksal kennt.
Der Mensch glaube, dass hinter der gesamten Schöpfung die unendliche Weisheit und der göttliche Segen Allahs seien. Deswegen suchen Menschen in allen positiven und vermeintlich negativen Ereignissen seine Weisheit und den darin verborgenen Segen, auch wenn das ihrem Nafs nicht immer gefalle.
Der Glaube an das Schicksal sei ein Zeichen dafür, dass sich der Mensch auf Allah allein verlasse. Niemand, der auf Allah vertraue, werde ängstlich in die Zukunft schauen oder sich wegen seiner Vergangenheit und Gegenwart ärgern.
In der Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) geht es diese Woche um Toleranz und Vergebung. Eine der wichtigsten ethischen Tugenden des Islams sei es, Toleranz und Nachsichtigkeit walten zu lassen. In der Familie, in der Nachbarschaft, in der Schule, am Arbeitsplatz, kurzum überall wo zwischenmenschliche Kommunikation stattfinde, brauche der Mensch Toleranz und Nachsichtigkeit. Toleranz sei eine Tugend, die von Liebe inspiriert werde und durch den eigenen Willen und durch die eigene Wahl einer Person zustande komme.
Diese zwei Tugenden seien ein unverzichtbares Element des familiären und gesellschaftlichen Lebens. Die Gesellschaft sei nur soweit von Frieden und Wohl umhüllt, wie die einzelnen Individuen in der Gesellschaft sich an diese Prinzipien halten und sich gegenseitig lieben, respektieren, tolerieren, vergeben und einander nachsichtig seien.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.