In Hamburg besteht keine Sargpflicht bei Bestattungen. Muslime finden daher immer öfter ihre letzte Ruhe in der Hansestadt. Im vergangenen Jahr gab es 308 Beisetzungen von Muslimen.
Die Zahl der Beisetzungen von Muslimen hat sich 2017 in Hamburg auf Vorjahresniveau bewegt. Wie aus der Statistik der großen Friedhöfe Ohlsdorf und Öjendorf hervorgeht, gab es im vergangenen Jahr 308 muslimische Bestattungen. Deren Zahl ist von 65 im Jahr 1995 fast kontinuierlich auf 323 im Jahr 2016 gestiegen. Trotz des zuletzt leichten Rückgangs bleibe die zunehmende Tendenz, erläuterte ein Sprecher der Hamburger Friedhöfe. Die gestiegenen Zahlen haben mit der zunehmenden Verwurzelung der Muslime in Deutschland zu tun.
Die im Islam übliche Bestattungsart, Tote möglichst bald in Leinentüchern beizusetzen, ist in Hamburg seit 1998 erlaubt. Von damals 9 Bestattungen dieser Art ist deren Zahl auf 150 im vergangenen Jahr (2016: 127) gestiegen.
Am Öjendorfer Friedhof mit 239 muslimischen Beisetzungen 2017 seien Flächen entstanden, die vormals nicht durch andere Bestattungen genutzt waren und daher dem Anspruch der Muslime besser entsprächen, erläuterte der Sprecher. Seit Jahresbeginn wurden 56 Muslime bestattet (Ohlsdorf: 13). Der Friedhof im Osten der Stadt ist mit einer Anlage für rituelle Waschungen ausgestattet.
Muslime können in Hamburg auch auf anderen Friedhöfen bestattet werden. Die Zahlen der unter Aufsicht der Bezirke stehenden Anlagen werden aber nicht zentral erfasst. Ohlsdorf verfügt über das zweitälteste muslimische Gräberfeld in Deutschland. Es wurde 1941 von Hamburger Kaufleuten iranischer Herkunft gekauft. (dpa, iQ)