Nordrhein-Westfalen

Laschet hält Islam-Debatte für künstlich

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hält die Islam-Debatte in Deutschland für künstlich und kontraproduktiv. Sie gehe an den praktischen Erfahrungen vorbei.

06
04
2018
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NRW-CDU-Chef Armin Laschet © by Heinrich Böll Stiftung auf Flickr (CC BY-SA 2.0), bearbeitet islamiQ

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hält die von CSU-Chef Horst Seehofer losgetretene Islam-Debatte für kontraproduktiv auch im bayerischen Landtagswahlkampf. Er glaube nicht, dass man mit einer solchen Debatte in Wahlkämpfen mobilisieren könne, sagte Laschet, der auch stellvertretender CDU-Chef ist, der Zeitung „Neue Westfälische“ (Freitag).

„Wenn vier Millionen Muslime in Deutschland leben, sind sie offenkundig Teil unserer Gesellschaft“, ergänzte der CDU-Politiker, der auch stellvertretender Bundesvorsitzender seiner Partei ist. Die Debatte über den Islam gehe völlig an den praktischen Erfahrungen vorbei, die Bürger Tag für Tag machten.

Die Stimmung anzuheizen, Menschen nach ihrer Religion zu beurteilen, sei falsch und nutze am Ende nur den Falschen. „Die Frage ist doch: Gewinnst du Wahlen, indem du Aufreger-Themen benennst, ohne aber etwas zu ändern? Erfolgreiche Politik löst Probleme und dient dem Zusammenhalt einer Gesellschaft.“

Kritik an Seehofers Aussagen

In Bayern wird im Oktober ein neuer Landtag gewählt. Kritiker sehen Seehofers Äußerungen auch wahltaktisch motiviert. Er hatte gesagt, der Islam gehöre nicht zu Deutschland, aber hier lebende Muslime gehörten „selbstverständlich“ dazu. Nicht nur von der Opposition, sondern auch von Teilen der CDU war er dafür heftig kritisiert worden.

Aus Sicht von Grünen-Chef Robert Habeck schaden Seehofers teils provokative Äußerungen seinem eigenen Image. „Er steht jetzt bei jedem politischen Vorstoß als Innenminister unter Verdacht, Wahlkampf für die CSU zu machen“, sagte Habeck dem Portal HuffPost. „Selbst gute Vorschläge werden darunter leiden, dass sie von Horst Seehofer kommen, weil er als unsolidarischer Haudrauf gilt.“ (dpa, iQ)

Leserkommentare

Johannes Disch sagt:
Laschet liegt selbstverständlich richtig.
06.04.18
20:24
Frederic Voss sagt:
Der Integrationsbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung sagte: "Wir integrieren keine Religionen, keine Nationen, wir integrieren Menschen." Wenn der Islam nach politischer Macht greifen will, wird er gehindert werden.
06.04.18
22:43
Prinzessin Rosa sagt:
Jaja, der Herr Seehofer ist schon lange in der Politik und weiß wie der Hase läuft... . Ein politisches Kalkül ausgetragen auf dem Rücken einer Religionsgemeinschaft, die man bequemerweise nicht als solche anerkennt. Natürlich werden sich Muslime weiterhin politisch engagieren und Ämter übernehmen. Der Agens sind die Menschen und nicht die Religion, das gebietet die Logik Herr Voss.
09.04.18
21:57
Enail sagt:
Herr Seehofer spricht das aus, was die Mehrheit der Bürger denkt. Habe heute einen Kommentar zur Hart aber Fair Sendung gelesen, die auch das Thema Islam behandelte. Die Schreiberin fragte, ob es nicht auch mal eine Sendung zur gelungenen Integration in DE geben könnte. Sie selber kam in den 80iger Jahren aus Rumänien und sieht sich voll integriert und DE inzwischen als ihre Heimat. Solche Beispiele gäbe es viele, wenn man Italiener, Griechen, Spanier, Amerikaner, Russen, Polen Ungarn, Brasilianer, Engländer, Vietnamesen usw. mal befragen würde. Es ist mir auch nicht bewusst, dass die Gesellschaft immer wieder mit Forderungen dieser verschiedenen Nationen konfrontiert wird. Der Großteil, so denke ich, ist wie in meinem 6000 Seelen Ort mit 60 Nationen, gut integriert. Probleme haben da anscheinend zum großen Teil nur Muslime, da der Islam sich nicht nur um das Seelenheil seiner Gläubigen kümmert, sondern für alle Lebenssituationen seine Anweisungen parat hält, an die sich ein Gläubiger, und mag die Anweisung noch so unsinnig sein, weil sie dem MA entspringt, halten muss. Dann fehlt die Gleichberechtigung der Geschlechter, die sogar soweit geht, dass selbst beim Beten auf Trennung geachtet wird, weil es selbst der Gott der Muslime nicht schafft, die Gedanken der Männer nicht abschweifen zu lassen, wenn eine Frau neben einem betet. Herr Özdemir hat eine Katholikin geheiratet, das durfte er als Mann. Frank Ribery musste zum Islam konvertieren, weil ihn sonst seine jetzige Frau nicht hätte heiraten dürfen, weil eine Frau im Islam lange nicht die gleichen Rechte hat wie ein Mann. Und gerade deshalb gehört der Islam nicht zu unserem Land. Dem Islam fehlt nicht nur die Gleichberechtigung von Mann und Frau, er lehnt auch Homosexuelle ab. Wie sagte Hamel Abdel-Samad: Es gibt einen Geburtsfehler des Islam, nämlich die Vermischung von Glaube, Politik, Wirtschaft und Gesetzgebung. Und dieser Aussage kann ich nur zustimmen, und sie unterstreicht auch, warum der Islam nie zu unserem Land gehören kann, zumindest solange nicht, bis der Islam bereit ist, sich zu reformieren. D. h. die Religion kann sich nicht reformieren, sie ist ja eine Erfindung. Aber deren Anhänger könnten die Erfindung an die heutige Zeit anpassen. Aber soweit ich informiert bin, darf man das nicht. Da werden ja auch Menschen bedroht und brauchen Polizeischutz, sogar in unserem Land, nur weil sie den Islam kritisieren oder Erneuerung fordern.
10.04.18
3:50