Als Reaktion auf religiös motiviertes Mobbing an Schulen fordert die evangelische Kirche die Landesregierungen dazu auf, den jüdischen, christlichen und islamischen Religionsunterricht an öffentlichen Schulen verstärkt zu fördern.
Die Landessynode der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz setzt sich für mehr Religionsunterricht ein. Die Kirchenparlamentarier forderten die Landesregierungen in Berlin, Brandenburg und Sachsen am Samstag auf, „den jüdischen, christlichen und muslimischen Religionsunterricht zu fördern, damit der Dialog an den Schulen gelernt wird.“
In einem Beschluss kritisiert die Synode zudem zunehmende Konflikte zwischen den Religionen: „Dazu zählen etwa Aggressionen gegen glaubensverschiedene Schülerinnen und Jugendliche und ein offener und verborgener Antisemitismus, ebenso wie eine ausgrenzende und diffamierende Einstellung gegenüber Religionsgemeinschaften, insbesondere gegenüber Musliminnen und Muslimen“, heißt es in dem Papier.
„Selbstkritisch stellen wir fest, dass auch in evangelischen Kirchengemeinden die nötige Dialogbereitschaft und interkulturelle Kompetenz bisweilen fehlen.“
Bereits am Freitag hatte Landesbischof Markus Dröge erklärt, er „halte es für wichtig, dass der Religionsunterricht an den Schulen stärker als bisher gefördert wird.“ Kinder müssten Gelegenheit bekommen, die eigene und die Religion anderer kennen und respektieren zu lernen und ein friedliches Zusammenleben mit Kindern anderer Religion zu erfahren. „Religion aus dem schulischen Leben zu verbannen ist deshalb pädagogisch grob fahrlässig.“ (KNA, iQ)